SG 06 verliert das Topspiel bei SuS Stadtlohn 0:3

Der Anfang vom Ende: Raphael Busert (rechts) schaltet am schnellsten und verwertet den Abpraller zur SuS-Führung — SG-Abwehrspieler Dominik Deitert kommt zu spät.

Verletzungen vor dem Spiel, Verletzungen während der Partie, unglückliche bis unnötige Gegentore – nein, diese Vielzahl an Nackenschlägen steckt auch die gefestigtste Mannschaft nur schwer weg. Wobei Zoui Allali und Christoph Klaas schon vorher bewusst war, dass bei ihrer SG Coesfeld 06 wirklich alles passen muss, um den Topfavoriten der Liga ernsthaft zu kitzeln. „Unser bestes Spiel war es heute sicherlich nicht“, gab Allali zu. „Aber die Jungs haben alles gegeben.“ Was allerdings nicht reichte, die 0:3-Niederlage beim Tabellenführer SuS Stadtlohn zu verhindern.

Rund 60 Minuten lang hatten die Coesfelder fast alles richtig gemacht. Okay, sie versprühten keinen Glanz, aber sie ließen die Stadtlohner auch wenig zur Entfaltung kommen. Dann aber mussten sie einen Doppelschlag verkraften – und mit diesem 0:2 ging auch die letzte Überzeugung flöten. „Bis dahin hatten wir es gut verteidigt“, stellte Christoph Klaas fest. Aber eine Reaktion auf diesen Rückstand war schlicht nicht mehr möglich.

Vielleicht wäre die Partie anders gelaufen, hätte der Schiri die Aktion gegen Philipp Jacobs in der 16. Minute als Foul gewertet und mit Elfmeter geahndet. Milan Tendahl war dem guten „Jacko“ so schmerzhaft auf den Fuß getreten, dass er wenige Minuten später das Feld räumen musste – fast zeitgleich mit Cedric Schürmann, der sich am Knie verletzt hatte. „Beide Stoßstürmer mussten nach 20 Minuten raus, das hat unseren Plan über den Haufen geworfen“, schüttelte Allali den Kopf. Zumal sich Jonas Warmes schon während der Woche und Keeper Simon Tenkamp beim Aufwärmen verletzt hatte. Letzterer wurde kurzfristig von Tim Herbstmann vertreten.

So ging nicht wirklich viel nach vorne bei der SG, die aber defensiv bis auf ganz wenige Ausnahmen stabil blieb. Bis zu dieser 56. Minute, als Maximilian Rhein wie der Schalker Thomas Ouwejan am Tag zuvor einen Befreiungsschlag blockte, abgefeuert von Tim Herbstmann. Mit dem kleinen Unterschied, dass der Ball nicht direkt ins Tor flog, sondern vor den Füße des gerade eingewechselten Raphael Busert, der eiskalt zum 1:0 vollendete. Und nur drei Minuten später konterte der SuS nach einer Coesfelder Ecke blitzschnell: Kevin Meise passte in die Mitte, wo Justus Jaegers den Ball über die Torlinie stolperte. „Das Risiko bei eigenen Ecken müssen wir gehen“, erklärte Allali, der aber in der Entstehung des Konters ein Handspiel gesehen hatte.

Damit war der SG an diesem Tag der Zahn gezogen. „Das ist eben auch ein ganz starker Gegner“, richtete Zoui Allali ein Lob an die Stadtlohner, die nur eine Großchance der Gäste zuließen: In der 82. Minute eilte Lucas Jacobs auf den Kasten zu, prallte aber mit SuS-Keeper Justin Mess zusammen und erzielte nicht den möglichen Anschlusstreffer, der noch einmal für Betrieb hätte sorgen können. Dafür gab es noch zwei weitere Nackenschläge: erst das 3:0 in der 86. Minute, als sich Kevin Brenneke im Strafraum von Anton Macha die Kugel abjagen ließ, und dann zu allem Überfluss auch noch die gelb-rote Karte gegen Henrik Mauermann in der Nachspielzeit – leider passend zu diesem unglücklichen Nachmittag.

SuS Stadtlohn – SG Coesfeld 06 3:0; Tore: 1:0 Raphael Busert (56.), 2:0 Justus Jaegers (59.), 3:0 Anton Macha (86.).

Quelle: Allgemeine Zeitung vom 25.10.2021