Turnen: SG Coesfeld 06 nimmt klaren Gesamtsieg aus Plettenberg mit
Die Frage nach dem Tagessieg war nach dem zweiten von sechs Geräten praktisch beantwortet. Denn am Pauschenpferd erlaubten sich die Gastgeber des TV Jahn Plettenberg einen Blackout, sammelten lediglich 15,60 Punkte ein und kassierten damit einen so deutlichen Rückstand, dass die SG Coesfeld 06 den Erfolg im letzten Verbandsliga-Wettkampf locker nach Hause turnen konnte. „Wir haben es solide gemacht“, bilanziert Trainer Ulrich Rickert. Nicht glanzvoll, aber beim 196,20:175,80-Endstand völlig ungefährdet.
Und das, obwohl auch die Coesfelder einmal mehr mit personellen Problemen zu kämpfen hatten und an drei Geräte ohne Streichergebnis auskommen musste. Dazu feierte Simon Sandscheper nach wochenlangem Ausfall sein Comeback – mit aller Vorsicht, wie Rickert betont: „Wir wollten da kein Risiko eingehen.“ So ging die Wertung am Boden zum Auftakt noch mit 35,70:35,60 hauchdünn an Plettenberg, wobei Tim Jakob mit einer 12,70 die Tageshöchstwertung hinlegte. Im Anschluss folgte besagtes Pauschenpferd, an dem sich die SG 06 mit 31,30:15,60 durchsetzte und damit so deutlich in Führung ging, dass schon alles nach einem entspannten Nachmittag aussah.
Dabei blieb es auch, denn an den Ringen bauten die Coesfelder den Vorsprung mit einem 34,90:33,90-Sieg weiter aus. Im Sprung behielten die Gäste mit 32,70:32,60 ganz knapp die Oberhand, am Barren lag dann der TV Jahn mit 35,40:33,50 vorne. Den Abschluss am Reck entschied wiederum die SG mit 28.20:22,60 und damit den gesamten Wettkampf für sich. „Letztlich hat uns eine durchschnittliche Leistung gereicht“, urteilt Rickert. „Alle haben ihre Übungen ordentlich durchgezogen.“
Nicht berauschend, aber allemal ein guter Schlusspunkt unter die erste Saison nach zwei Jahren Zwangspause. Die schließen die SG’ler in der Verbandsliga mit zwei Siegen und zwei Niederlagen auf Rang drei ab. „Nach den massiven Einschränkungen, auch wegen der Krankheitsfälle, können wir damit gut zufrieden sein“, erklärt der Trainer, der zugleich den Blick nach vorne richtet. Wenn alle Turner an Bord bleiben, sei es absolut möglich, im nächsten Jahr um den Oberliga-Aufstieg mitzuturnen. „Das Zeug dazu haben wir“ – wobei sie nicht von ihrer Marschroute abweichen wollen, ausschließlich auf eigene Leute zu setzen.
Nach der Saison ist vor der Saison, deshalb wird das Training nahtlos fortgesetzt. „Wir werden ab sofort an höherwertigen Übungen arbeiten“, kündigt Ulrich Rickert an. Zudem freut sich die SG 06 noch auf einen Höhepunkt am 12. Juni, wenn in der Halle am Schulzentrum die Münsterland-Einzelmeisterschaften Jugend/Männer in Form eines Kür-Sechskampfes ausgetragen werden: „Darauf trainieren wir vor allem mit unserem Nachwuchs hin.“
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 06.04.2022