SG 06 geht mit Udo Jeschke in die Saison 22/23
So deutlich hatte er die feine Serie gar nicht auf dem Schirm. „Ich will immer gewinnen“, lächelt Udo Jeschke. „Und wenn das klappt, ist es toll.“ Ein anderes Gefühl als „toll“ kennt er in Coesfeld noch gar nicht: Seit Sommer 2020 ist der 68-Jährige für die Volleyballer der SG 06 verantwortlich – seitdem hat es nur Siege und keine einzige Niederlage in Punktspielen gegeben. Das darf gerne so weitergehen, auch in der nächsten Saison 2022/23, in der Jeschke in sein drittes Trainerjahr gehen wird. „Ein paar Details sind noch zu klären, aber ich möchte das Projekt unbedingt fortführen.“ Und das unabhängig davon, ob der ersehnte Aufstieg in die Dritte Liga bereits im Frühjahr gelingt.
Für die Verantwortlichen um Philipp Heuermann ist die Zusage ein Glücksfall. „Wir wollen die Zusammenarbeit sogar noch ausbauen, auch im Hinblick auf den Jugendbereich“, möchte der Abteilungsleiter zusätzlich in der Nachwuchsförderung auf das Fachwissen des Trainers setzen. Denn auch aus eigener Erfahrung als Spieler in der Regionalliga-Mannschaft weiß er: Beiden Seiten macht es riesig Spaß, nicht nur wegen der Erfolge. „Auch wenn es mal nicht so gut läuft, schaffen wir es immer, noch viele Körner zu haben und uns rauszuziehen“, betont Heuermann. „Da spielt Udo eine wichtige Rolle.“
Für den Essener, der inklusive der Spiele vier Mal in der Woche den Weg nach Coesfeld und zurück auf sich nimmt, stehen nicht allein die Ergebnisse im Vordergrund. Natürlich wollen sie im nächsten Schritt mit möglichst vielen Punkten die Aufstiegsrunde erreichen, aber über allem steht die Entwicklung der Mannschaft. Die eigenen Qualitäten weiter ausbauen, die Schwächen wegtrainieren, darum geht es: „Ich möchte jeden einzelnen Spieler voranbringen, aber auch die Team-Taktik in den Blick nehmen.“ Da sieht er sein Personal trotz aller Erfolge noch lange nicht am Ende der Entwicklung angekommen.
Das nächste Ziel ist klar umrissen: Drittliga-Volleyball sollen die tollen Fans in Coesfeld künftig erleben können. Der Weg dahin ist freilich mit hohen Hürden gepflastert – mit der besondere Würze, dass es im Laufe der Saison immer anspruchsvoller wird. Denn der Modus sieht vor, dass die Coesfelder sich zunächst einmal für die Aufstiegsrunde qualifizieren müssen. Da sind sie mit bislang fünf Siegen aus fünf Spielen auf dem besten Weg, sollten aber tunlichst auch die beiden nächsten Heimspiele am kommenden Samstag (18. 12.) gegen Telekom Post SV Bielefeld sowie Anfang Januar gegen VV Humann Essen II erfolgreich bestreiten. „Diese beiden Mannschaften gehen vermutlich mit uns in die Aufstiegsrunde“, erklärt Jeschke mit Blick auf die Tabelle. „Also nehmen wir die Punkte aus den direkten Vergleichen mit.“
Denn in dieser Endrunde spielen die SG’ler dann nur noch in Hin- und Rückspiel gegen die Top drei der anderen Vorrundengruppe – aller Voraussicht nach TSV Germania Windeck, PTSV Aachen II und den Brühler TV, der seine bislang neun Spiele allesamt gewonnen hat und wohl der härteste Konkurrent sein dürfte. „Durch den Modus spitzt sich das nach hinten heraus immer weiter zu“, ahnt der Trainer. „Da gibt es kein Durchatmen mehr.“
Gemeinsam wollen sie es packen. Dass ein Projekt Drittliga-Aufstieg nicht bis ins allerletzte Detail planbar ist, weiß er genau. Aber sie werden alles dafür tun, auch über die aktuelle Saison hinaus. Denn Udo Jeschke, der in seiner langen und erfolgreichen Zeit als Volleyball-Trainer schon so viel erlebt hat, ist sehr dankbar, dass in Coesfeld alles so gut zusammenpasst. „Immer unsere Leistung abrufen, und das verbunden mit dem Spaß an der Sache“, gibt er das Ziel vor. „Dann ist für uns alles drin.“
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 15.12.2021