Riesenjubel nach irrer Aufholjagd

Was für ein Spiel! Nicht nur die Volleyballerinnen der SG Coesfeld 06, auch das Trainerteam und die vielen mitgereisten Zuschauer waren restlos erledigt – nach über zwei Stunden Spielzeit landete ein Aufschlag vom Tabellenführer Arminia Appelhülsen im Aus, und der Jubel brach aus allen heraus. Zwei Stunden Anspannung fanden mit dem 3:2-Erfolg ein irres Ende. Schließlich stand die SG II im vierten Satz schon mit dem Rücken zur Wand und musste mehrere Matchbälle abwehren.

Die Motivation der SG-Volleyballerinnen war groß im ersten Meisterschaftsspiel des Jahres 2024, in dem sich der aktuelle Tabellenführer aus Appelhülsen und das drittplatzierte SG-Team gegenüberstanden. Gleichzeitig sollte die Revanche her für die 0:3-Niederlage aus der Hinrunde, als die Coesfelderinnen mit viel zu viel Respekt in eines ihrer ersten Spiele im Damenbereich gestartet waren.

Die Nervosität wurde aber vor allem in der Annahme deutlich – nicht schlecht, aber doch häufig ungenau ließen die Annahmespielerinnen ihre Zuspielerinnen viel laufen, nahmen sich so aber auch viele Angriffsoptionen. Dennoch entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem besseren Ende für Appelhülsen (20:25).

Das geht besser, wusste das Trainerteam, und schickte dieselbe Sechs auch im zweiten Satz wieder aufs Feld. Und da platzte endlich der Knoten: Nach konzentriertem Start dominierte das SG-Team die Gegnerinnen und schaukelte den Durchgang mit 25:16 sicher nach Hause. Doch anscheinend fühlten sich die SG-Volleyballerinnen danach zu sicher und ließen den gegner wieder erstarken. Zunächst verloren sie den dritten Satz deutlich (16:25) und fanden auch im vierten Durchgang ihre Linie zunächst nicht wieder. Schritt für Schritt baute Appelhülsen den Vorsprung aus.

Erst als beim Rückstand von 17:22 auch der deutliche Verlust des vierten Satzes und damit des gesamten Spiels drohte, erwachte plötzlich der Kampfgeist im Coesfelder Team. Erst sorgte Johanna Feldmann mit guten Aufschlägen für den Ausgleich, doch im Anschluss entwickelte sich eine Dramatik, die ihresgleichen sucht. Kein Team konnte sich mehr absetzen – Appelhülsen erspielte sich immer wieder Machtbälle, doch die Coesfelderinnen wollten diese Niederlage einfach nicht akzeptieren und pushten sich in einer unbeschreiblichen Schlussphase zu einer Höchstleistung. Nervenstark wurden die Aufschläge im gegnerischen Feld untergebracht, das eigene Feld leidenschaftlich verteidigt, die Angriffe saßen – mit 31:29 drehte das SG-Team den Satz und kämpfte sich in den entscheidenden Tiebreak.

„Den Fight mit in den letzten Satz nehmen“, lautete die Devise des Trainerteams, und das ließen sich die Spielerinnen nicht zweimal sagen. Auch sie wollten sich nun mit einem Sieg belohnen. Das zeigten sie eindrucksvoll: Lautstark angefeuert von den mitgereisten Fans setzten sie Appelhülsen von Beginn an Druck und ließen keinen Zweifel aufkommen, wer das Feld als Siegerteam verlassen sollte. Bei einer Führung von 8:3 noch einmal ein Seitenwechsel, und dann zogen die Volleyballerinnen bis zum 15:8 fokussiert durch. Danach gab es kein Halten mehr – das Spielfeld verwandelte sich in eine einzige Jubelzone!

Mächtig stolz zeigte sich das Trainerteam rund um Lukas Wilmer, Sabrina Schmidt, Ele und Judith Tekstra und zollte dem jungen Team höchsten Respekt zu der Leistung und dazu, was die jungen Spielerinnen im vergangenen Jahr am Ball und auf dem Spielfeld dazugelernt haben. Am kommenden Wochenende steht das erste Heimspiel 2024 an. Der DJK-VfL Billerbeck gastiert am Samstag (20. 1.) um 15 Uhr im Heriburg.

Bilder und Text: SG Coesfeld 06