Nach einigen angesichts der Tabellensituation eher einfachen Partien, in denen die Kreisliga-Volleyballerinnen der SG Coesfeld 06 mit klaren 3:0-Siegen überzeugten, stand nun eine Bewährungsprobe Richtung Tabellenspitze auf dem Programm. Denn zu Gast war das bislang ungeschlagene Team des Tabellenführers SV Bösensell II – ein Härtetest, den die junge SG-Mannschaft mit Bravour und einem 3:2-Sieg bestand.

Die zahlreichen Zuschauer in der Heriburg-Halle ahnten bereits im ersten Satz der Begegnung, dass dies kein Spiel für schwache Nerven werden würde. Beide Teams starteten konzentriert, keinem gelang es, sich entscheidend abzusetzen. Mit auf beiden Seiten des Netzes sicheren Aktionen schaukelte das Spiel in Richtung Satzende. Und da zeigte sich, dass die Coesfelderinnen insbesondere im Bereich der Aufschläge druckvoller agierten, so dass der erste Durchgang knapp, aber verdient an die SG ging.

Zunächst war dieser Druck auch zu Beginn des zweiten Satzes das Mittel, das schnell zu einer 5:0-Führung führte. Doch anstatt den Druck in Aufschlag und Angriff aufrecht zu erhalten, verloren die SG-Volleyballerinnen ein wenig den Faden. Und diese Situation wusste der SV Bösensell erfolgreich zum 17:25-Satzgewinn zu nutzen.

Im dritten Durchgang schenkten sich die Teams gar nichts mehr: Auf beiden Seiten wurde um jeden Ball gekämpft. Den Zuschauern bot sich ein Kampf auf Augenhöhe – mal zugunsten der SG-Spielerinnen, mal lag das Team aus Bösensell vorn. Beim Stand von 22:24 hatten die Coesfelderinnen zwei Satzbälle gegen sich. Doch Mathilda Plaß hatte wohl kein Interesse, diesen Durchgang kampflos herzuschenken. Sie ging mit Nerven wie Drahtseile zum Aufschlag, haute den Gegnerinnen vier Aufschläge hintereinander ins Feld und drehte den Satz zum 26:24.

Damit war die Gegenwehr des Teams aus Bösensell zunächst gebrochen. Die Coesfelderinnen agierten im vierten Durchgang konzentriert, waren auf die Angriffe der Gegnerinnen gut eingestellt und hätten den Sack bereits hier zumachen können. Doch war es plötzlich Respekt vor dem Tabellenführer? Jedenfalls ließ die SG 06 das Spiel schleifen und vergab eine zwischenzeitliche 20:15-Führung zu einem Satzverlust.

Der Tiebreak musste nun entscheiden. Und da legte das SG-Team los wie die Feuerwehr. Angefeuert von den vielen Zuschauern wurde Punkt um Punkt eingesammelt – zum Seitenwechsel hieß es 8:2. Doch ähnlich wie im vierten Durchgang machte sich plötzlich wieder völlig unnötig Nervosität auf dem Spielfeld breit. Das Trainerteam um Lukas Wilmer, Sabrina Schmidt und Judith Tekstra nutze die Auszeiten vor allem, um wieder Ruhe in das hektische Spiel zu bringen – mit Erfolg: mit 15:12 kämpften sich die SG-Volleyballerinnen ins Ziel. Wahnsinnig stolz über die gezeigte Leistung, können die Nachwuchsspielerinnen nun in Richtung Tabellenspitze blicken.

Für die SG spielten: Marianna Eilert, Christina Freihoff und Mathilda Plaß als Zuspielerinnen, Johanna Feldmann, Taya Scheller, Charlotte Wessling, Lina Havermann, Greta Klein, Ionela Ciocan, Franzi Kabrede als Angreiferinnen sowie Mia Hericks als Libera.