Volleyball: SG 06 fegt TuS Iserlohn im letzten Spiel von Udo Jeschke mit 3:0 vom Feld

Saisonabschluss gelungen, und das zum Abschied des Trainers – allen Grund zum Jubeln hatten die Volleyballer der SG Coesfeld 06 gestern: (oben von links) Henry Gerding, Joschua Heismann, Ole Koch, Malte Alsmeier, Yannick „Virgil“ van Dijk, Philipp Heuermann mit Tochter; vorne von links: Thomas Wittkowski, Lukas Messing, Yannick Gröning, Timo Plate, der scheidende Trainer Udo Jeschke, Fabian Röttgering und Co-Trainer Bernhard Heuermann. Foto: fw

Auskosten wollte er seinen letzten Einsatz an der Seitenlinie, aber auf dem Feld rauschte sein Team wie ein ICE über den Gegner hinweg. „Ich habe ja im dritten Satz noch extra viel gewechselt, damit ich mehr davon habe“, merkte Udo Jeschke mit einem Augenzwinkern an – aber auch das verhinderte nicht, dass dieser letzte Akt nach nur 67 Minuten gelaufen war. 3:0 für seine SG Coesfeld 06 gegen den TuS Iserlohn 1846, ein Sieg im Schnelldurchgang, dazu mit einer Leistung, die den Trainer trotz aller Wehmut mächtig stolz machte.

Ein wenig sah sich Jeschke an Franz Beckenbauer erinnert, der einst nach dem WM-Titel 1990 allein und gedankenversunken über den Rasen in Rom schritt. „So geht es mir jetzt auch“, beschrieb der scheidende Trainer gestern Abend seine Gefühlswelt. Denn das war es nach drei Jahren bei den Regionalliga-Volleyballern der SG 06 – „eine tolle, schöne, aber durch Corona auch anstrengende Zeit“, lautete sein Fazit. Auf jeden Fall außergewöhnlich. „Und ich habe es nie bereut, die Aufgabe hier in Coesfeld zu übernehmen.“

Seine Mannschaft honorierte es mit einer starken Leistung in einem Spiel, das sportlich keinen hohen Stellenwert mehr hatte. Denn Platz sieben in der Aufstiegsrunde war für die SG schon vorher gebucht. Allerdings ließen die Gastgeber vor einer tollen Zuschauerkulisse vom ersten Ballwechsel an keinen Zweifel daran, wer hier als Sieger vom Feld gehen würde. „Wir haben so viel Druck gemacht, dass der Gegner keine Chance hatte“, lobte der Trainer sein Personal, das bis auf Malte Alsmeier endlich mal wieder in Bestbesetzung antreten konnte. Thommy Wittkowski bekam nach seiner Fingerverletzung sein Comeback und Einsatzzeit, Philipp Heuermann zeigte nach seinen Verletzungsproblemen wieder deutlich ansteigende Form. „Außerdem waren wir für den Gegner nicht ausrechenbar“, lächelte Jeschke, der zwischenzeitlich immer mal wieder mit beiden Zuspielern Tom Gröning und Fabian Röttgering agieren ließ. Letzterer wurde nach der Partie zum wertvollsten Spieler gekürt.

So rauschten die Coesfelder durch den ersten Satz, den sie über 5:0 und 15:4 deutlich mit 25:9 für sich entschieden. Gespielt waren da gerade einmal 19 Minuten. Nur eine kleine Schwächephase erlaubte sich die SG 06 im zweiten Durchgang, in dem sie über 6:3 auf 14:10 wegzog, dann aber den 14:14-Ausgleich hinnehmen musste. Jeschke reagierte, brachte Youngster Henry Gerding für „Virgil“ van Dijk – und schon zogen die Gastgeber auf 19:15 weg, holten sich mit 25:20 das 2:0. „Henry hat wieder einmal gezeigt, wie wertvoll er für diese Mannschaft ist“, lobte der Trainer seinen Youngster.

Kurzzeitig wirkte es im dritten Satz, als würde die Abschiedsvorstellung doch etwas länger dauern, denn nun lag Iserlohn mit 12:9 vorne. Diesmal kam Thomas Wittkowski aufs Feld, der dazu beitrug, dass beim 16:14 wieder alles in der Reihe war. Mit dem zweiten Matchball zum 25:20 war das Spiel in trockenen Tüchern – und der Erfolg zum Abschied von Udo Jeschke gesichert. „Riesendank für diese Leistung und die grandiose Atmosphäre“, zeigte er sich gerührt. „Ein Teil meines Herzens wird immer in Coesfeld bleiben!“

SG Coesfeld 06 – TuS Iserlohn 1846 3:0 (25:9, 25:20, 25:20).

Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 20.03.2023