Volleyball: SG 06 siegt im Spitzenspiel gegen VV Humann Essen II glatt mit 3:0

Einmal mehr der Mann des Abends: Thomas Wittkowski (rechts) schlug dem Gegner aus Essen reihenweise die Bälle um die Ohren. Foto: fw

Auf der Tribüne gab es kein Halten mehr, auf dem Parkett sowieso nicht. Wild im Kreis hüpfend ließen die SG-Volleyballer ihren Glücksgefühlen freien Lauf, während aus den Boxen „Oh, wie ist das schön . . .“ dröhnte. So was hat man lange nicht gesehen? Bei der SG Coesfeld 06 gehören feine Erfolge zum guten Ton, und doch war dieser Sieg ein i-Tüpfelchen, eine Demonstration der Extraklasse. „Wir wollten die Big Points, hier sind sie“, lehnte sich Udo Jeschke zurück, als die Anspannung ein Stück weit nachließ. 3:0 im Topspiel gegen VV Humann Essen II, viel besser geht es kaum.

Wer sich auf einen langen Volleyball-Abend eingestellt hatte, rieb sich verwundert die Augen. 113 Minuten reine Spielzeit hatten sich die beiden Kontrahenten im Hinspiel in Essen geliefert, diesmal ging es über 40 Minuten schneller, und schon war der Spuk vorbei. Weil die Coesfelder nahezu immer eine Antwort hatten, wenn es eng wurde. „Der Gegner hat uns gefordert, aber wir haben zugelegt“, zeigte sich der Trainer stolz auf sein Team. „Wir stehen verdient ganz oben.“

Eng ging es zu im ersten Durchgang, in dem die SG aus einem 7:9-Rückstand eine 12:9-Führung machte und dank eines starken Blocks von Eike Meyer zum 23:20 kam. Als die Essener ihre Angabe ins Aus schlugen, war der Satz mit 25:22 gewonnen und der erste Schritt gemacht.

Ein Schritt, der im zweiten Satz zum Sprung wurde. Denn einer war nun überhaupt nicht mehr zu stoppen: Thomas Wittkowski schlug den Gästen die Bälle derartig um die Ohren, dass sie in der Nacht noch schlecht davon träumen dürften. „Das war der Schlüssel“, staunte auch Udo Jeschke über die Aufschlagserie, mit der „Thommy“ aus einem 4:5-Rückstand eine 13:5-Führung zauberte. Ein Vorsprung, den sich die SG 06 nicht mehr nehmen ließ: Fabian Röttgering legte den Ball frech über das Netz und besorgte das 25:12.

Eike Meyer (rechts) lieferte ein prima Spiel ab, musste aber kurz vor Schluss verletzt ausgewechselt werden. Foto: fw

Was dann passierte, ist so typisch für den Volleyball. „Dieser dritte Satz“, schüttelte Jeschke den Kopf. „Du hast das Gefühl, alles im Griff zu haben – und der Gegner hat nichts mehr zu verlieren.“ Eine Weisheit, die sich auch gestern zu bewahrheiten schien, denn trotz einer frühen Auszeit beim 4:7 konnten die Coesfelder nicht verhindern, dass sich Essen auf 5:12 und 10:16 absetzte. „In diesen Phasen können so Spiele kippen“, vermisste der Trainer die nötige Spannung. Aber die kam rechtzeitig zurück: Ein Block von Timo Plate bescherte beim 17:17 den Ausgleich, dann zogen die Gastgeber auf 23:20 weg. Erster Matchball beim 24:22, und denn vollendete, na klar, der Mann, der anschließend vom Gegner zum wertvollsten Spieler der Partie gewählt wurde: Thomas Wittkowski.

Der Rest war Jubel. Und die Erkenntnis, dass die SG’ler ihre Spiele gegen die Konkurrenten aus Essen und Bielefeld, die mit ihnen in die Aufstiegsrunde kommen, allesamt gewonnen haben. „Das ist schön, aber nur das erste Etappenziel“, richtete Udo Jeschke den Blick voraus. Ab dem 12. Februar geht es um den Aufstieg in die Dritte Liga – dann nimmt die Saison so richtig Fahrt auf.

SG Coesfeld 06 – VV Humann Essen II 3:0 (25:22, 25:12, 25:22).

Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 10.01.2022