Fußball: Coesfelder drehen 0:2-Rückstand in 3:2 Sieg über den SV Gescher
SG 06 beweist Comeback-Qualitäten
Was für eine Energieleistung: Spätestens als Lucas Jacobs in seiner klassischen „Lucky“-Manier ins kurze Eck traf und die SG Coesfeld 06 damit in Front brachte, kannte der rot-grüne Anhang kein Halten mehr. Nach einem 0:2-Pausenrückstand hat das Gastgeberteam des COE-Cups noch einen 3:2-Erfolg über den SV Gescher errungen – und sich damit den Sieg in der Seifer-Gruppe erarbeitet. Entsprechend zufrieden war Frank Averesch nach Abpfiff. „Schon die Halbzeitansprache war sehr positiv. Die Jungs haben dran geglaubt, eine Schippe draufgelegt und nicht aufgegeben“, resümierte der SG-Trainer. Auf der Gegenseite machte Mario Worms aus seiner Enttäuschung kein Geheimnis. „Die zweite Hälfte war leider zum Vergessen“ , erklärte der SV-Coach.
Der Schuss zum Ausgleich: Joris Wegs (links) hatte mit seinem Treffer zum 2:2 maßgeblichen Anteil am Comeback der SG Coesfeld 06.
Dabei war es seine Mannschaft, die in den ersten 45 Minuten noch den Ton angab. Nicht nur hatten die Gäste aus der Glockenstadt mehr Ballbesitz, sie besaßen auch die klareren Abschlüsse. Tatsächlich durften die SV-Fans auch frühzeitig jubeln. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld stieg René Böing hoch und köpfte zur Gescheraner Führung ein (16.). Noch vor der Pause besorgte Leon Bürger das 2:0 (35.). Wer jetzt dachte, der Bezirksligist hat damit den Gruppensieg klar gemacht, sah sich getäuscht. Mit viel Selbstvertrauen kamen die SG’ler aus der Kabine. „Und wir laden den Gegner dann auch noch immer wieder durch eigene Fehler ein“, schüttelte Worms den Kopf. Er selbst musste gleich zweifach in höchster Not retten. „Als letzter Mann war das volles Risiko!“
Bei der Einzelaktion von Jonas Warmes, die der SG-Flügelspieler mit einem ansehnlichen – noch entscheidend abgefälschten – Abschluss aus 16 Metern zum 1:2 krönte, konnte auch der SV-Spielertrainer nicht die Situation entschärfen (58.). Nur wenige Minuten später egalisierte Joris Wegs ebenfalls aus der Distanz die Gescheraner Führung (63.). Das Comeback komplettierte dann Lucas Jacobs, der nach innen zog und nicht wie üblich die lange, sondern letztlich erfolgreich zum 3:2 die kurze Ecke anvisierte (72.). „Das hat sich die Mannschaft verdient“, lobte Averesch die Comeback-Qualitäten seiner Truppe.
Worms hingegen ärgerte sich maßlos über diese unnötige Pleite. „Es ist völlig egal, ob wir am Ende nicht mehr wirklich von der Bank nachlegen konnten. Das kann keine Ausrede sein“, redete er Klartext. Im Halbfinale, das am kommenden Mittwoch (16. 7.) stattfindet, bekommt es sein Team mit dem Sieger der Sparkassen-Gruppe zu tun.
SG Coesfeld 06 – SV Gescher 3:2; Tore: 0:1 René Böing (16.), 0:2 Leon Bürger (35.), 1:2 Jonas Warmes (58.), 2:2 Joris Wegs (63.), 3:2 Lucas Jacobs (72.)