Volleyball: SG 06 unterliegt nach 2:0-Satzführung noch 2:3 gegen TuS Iserlohn
Der ersehnte erste Saisonsieg nahm bereits realistische Formen an. 2:0-Satzführung gegen einen an diesem Abend augenscheinlich überforderten Gegner, was sollte da noch ins Rad laufen? Leider alles! „Vielleicht hat die Mannschaft es dann zu locker genommen“, suchte Knut Powilleit nach Erklärungen für den Leistungseinbruch. „Ein Volleyballspiel ist ja auch nach dem 2:0 noch nicht zu Ende.“ Eine bittere Erkenntnis, die nun auch bei der SG Coesfeld 06 angekommen sein dürfte – nachhaltig garniert mit der 2:3-Niederlage gegen den TuS Iserlohn.
Völlig unnötig, davon zeigte sich der Trainer überzeugt. Denn hätten sie nur annähernd ihr Niveau gehalten, dann wären die ersten drei Punkte auf das Konto der Coesfelder gewandert, die damit zugleich ein wichtiges Zeichen im Kampf um den Regionalliga-Klassenerhalt gesetzt hätten. „Wir haben nachgelassen, der Gegner hat sich gesteigert“, brachte Powilleit den Spielverlauf kurz und knapp auf den Punkt. „Es ist uns nicht gelungen, die Konzentration zu halten.“
Was möglich ist, demonstrierten die SG’ler im ersten Durchgang. Und zwar genau dann, wenn sie die Zahl der Eigenfehler so gering halten. „Ganze zwei waren es in diesem Satz“, berichtete Powilleit mit Blick auf seine Statistik. „Dann gewinnst du auch mal so deutlich.“ 10:6 und 12:10 stand es, ehe sich die Coesfelder mit fünf Punkten in Serie auf 17:10 absetzten und kurz darauf mit 21:11 führten. Der erste Satzball brachte das 25:13. „Besonders Paul Winkels und Tom Gröning haben mit ihren Aufschlägen immer wieder für Druck gesorgt“, lobte der Trainer. Ähnlich gut lief es im zweiten Durchgang, in dem die Iserlohner nach anfänglichem Rückstand zwar auf 14:12 verkürzten, aber wiederum fünf Punkte in Folge zum 19:12 für die Vorentscheidung sorgten. 25:19 – nach gut 40 Minuten Spielzeit schien es auf einen klaren Sieger hinauszulaufen.
Allerdings kippte die Partie in der Folge komplett. „Wir waren auf einmal nicht mehr so druckvoll und haben uns besonders in die Annahme zu viele Fehler erlaubt“, bilanzierte Knut Powilleit. Sein Team baute ab, während die Gäste nicht zuletzt über ihren lettischen Topspieler Dimitrijs Lavrenovs immer wieder zu guten Aktionen kamen. „Bei uns hat Philipp Heuermann auf der Diagonalposition ebenfalls eine sehr gute Leistung gezeigt“, erklärte der Trainer. „Aber für ihn wurde es immer schwieriger, weil die Bälle nicht mehr so präzise kamen.“ Iserlohn nutzte die Schwächen der SG, ging mit 7:14 in Führung und ließ sich auch nicht verunsichern, als die Gastgeber zwischenzeitlich auf 16:17 verkürzten. Am Ende ging Satz drei mit 18:25 an den TuS.
Trotzdem: Die drei Punkte waren weiter möglich und auch greifbar. Zumal die Coesfelder im vierten Durchgang wiederum durch starke Aufschläge von Tom Gröning einen 9:13-Rückstand in eine 14:13-Führung verwandelten. „Leider hatte ich das Gefühl, dass die Jungs nicht an sich glauben“, bedauerte Powilleit. Über 19:22 schafften die Gäste mit dem 21:25 den Satzausgleich und nahmen diesen Schwung mit in den Tiebreak, in dem es schnell 1:4 und 2:7 aus Coesfelder Sicht hieß. Timo Plate sorgte mit guten Bocks dafür, dass sein Team noch einmal von 5:13 auf 8:13 verkürzte, aber zwei Ballwechsel später und nach insgesamt 103 Minuten war die Partie mit 8:15 und 2:3 verloren. Ärgerlich, weil so viel mehr drin war als dieser eine Punkt, der zumindest die Null auf der Habenseite tilgt, stellte Knut Powilleit fest: „Aber dann darfst du dir nicht plötzlich so viele Fehler erlauben!“
SG Coesfeld 06 – TuS Iserlohn 2:3 (25:13, 25:19, 18:25, 21:25, 8:15).
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 16.10.2023