Tanzen: „Black Jewels“ der SG 06 starten für Team Germany bei der Welt-Gymnastraeda in Amsterdam
Gewonnen haben sie schon jetzt, auch wenn es gar nicht um einen Wettkampfcharakter geht. Und doch lasst sich eine gewisse Anspannung nicht wegschieben. „Vor so vielen Zuschauern auftreten, das erlebt man nicht so oft“, lächelt Anna Borgert. Da wollen sie abliefern – „beweisen, dass wir zurecht ausgewählt wurden.“ Denn die „Black Jewels“ der SG Coesfeld 06 zählen als eine von zehn Tanzgruppen zum Team Germany, das Deutschland von 30. Juli bis 05. August bei der Welt-Gymnastraeda in Amsterdam vertreten wird.
Ein der „Juwelen“ hat eine Ahnung, was da auf sie zukommt. Denn die „Black Jewels“, die es schon seit 2001 gibt, waren bereits 2011 bei der Welt-Gymnastraeda in Lausanne/Schweiz dabei – mit Sarah Riedel, der Abteilungsleiterin und aktiven Tänzerin, die als einzige erneut zum Team zählen wird. „Damals waren wir nur mit einer kleinen Gruppe am Start“, erinnert sie sich. „Auf jeden fall war es eine tolle Erfahrung.“ Diesmal werden zehn Tänzerinnen in der Choreographie zu sehen sein, „von außen“ unterstützt durch weitere Mitfahrerinnen.
Vor fast eineinhalb Jahren hat Sarah Riedel per Video die Bewerbung für Amsterdam eingereicht, und das ohne Wissen ihrer Mittänzerinnen, die für die die Überraschung umso größer war, als die Zusage vom deutschen Turnerbund kam. Denn nur zehn Gruppen haben das Ticket für Amsterdam bekommen.
Drei Auftritte werden die „Black Jewels“ im Rahmen der Gymnastraeda hinlegen, und zwar unter dem Motto „What the heart needs“ gemeinsam mit einer Gruppe aus Kiel. 15 Minuten soll der Showblock dauern. „Wir werden vier Minuten lang alleine beginnen, dann folgt ein Übergang mit den Kielern“, erklärt Anna Borgert. Auch zum Abschluss werden beide Gruppen noch einmal gemeinsam auf der Bühne stehen. Dabei wird das Herz zentrales Thema der Choreo sein – mit den Norddeutschen als Blutkörperchen , während die Coesfelderinnen in langen roten Kleidern das Motto Liebe vertanzen werden.
„Unter den fünf bis sechs Tänzen, die wir jederzeit abrufen können, ist das sicherlich unser Lieblingstanz'“, sagt Sarah Riedel. Damit alles reibungslos klappt, treffen sich die beiden Teams am Wochenende in Kiel zum gemeinsamen Trainingslager. Eine Woche werden die „Black Jewels“ vor Ort sein , denn abgesehen von den eigenen Auftritten wird in Amsterdam eine Menge geboten, inklusiver Eröffnungs- und Abschlussveranstaltung, vieler weiterer weiterer Shows oder zum Beispiel auch eines deutschen Abends für die gesamte Delegation. Wohnen werden die SG-Tänzerinnen ganz in der Nähe auf einem Bauernhof, berichtet Laura Leutermann: „Das fühlt sich wie eine Klassenfahrt an.“
Und so bleibt es halbwegs finanzierbar, denn genau das ist das größte Problem, verweist Sarah Riedel auf die Kosten: „Viele Grippen können das gar nicht stemmen.“ Um sich ihren Traum der Welt-Gymnastraeda zu erfüllen, haben die „Black Jewels“ selbst die initiative ergriffen, vom Kuchenverkauf bis hin zu einer Spendenaktion auf betterplace.
umso mehr gilt der Dank den bisherigen Förderern und Unterstützern. Belohnen wollen sie sich vor Ort mit den Auftritten vor einem großen Publikum – und mit dem Eintauchen in eine außergewöhnliche Atmosphäre- „Es geht vor allem um den Austausch von Sport und Kultur“, verweist Anna Borgert auf den Grundgedanken , die Welt friedlich zusammenzubringen. Die „Black Jewels“ wollen in Amsterdam im wahrsten Sinne mit ganz viel Liebe dazu beitragen.
Der Auftritt der „Black Jewels“ bei der Weltgymnastraeda kann finanziell unterstützt werden bei betterplace: https://www.betterplace.org/de/projects/116016-black-jewels-bei-der-weltgymnastrada
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 08.07.2023