So kurz nach dem Matchball erschien selbst dem Trainer-Routinier eine erste Analyse als unlösbare Aufgabe. „Darüber muss ich erst eine Nacht schlafen“, schüttelte Udo Jeschke den Kopf. Nicht allein die Niederlage seiner SG-Volleyballer beim FCJ Köln II war ihm aufs Gemüt geschlagen, sondern noch mehr die Art und Weise. „Wir sind völlig neben uns gestanden und haben nie ins Spiel gefunden“, gab er ehrlich zu. Nach gerade einmal 66 Minuten und drei klar verlorenen Sätzen war der Spuk vorbei – „das war eine Klatsche!“

Eine Niederlage, die er in dieser Form bei der SG 06 noch nicht erlebt hatte. Natürlich seien die Umstände unglücklich gewesen. Ob die völlig ungewohnte Spielzeit am Samstagmittag um 13 Uhr zum kompletten Konzentrationsverlust beigetragen hat? „Vielleicht“, zuckte der Trainer mit den Schultern. Dass ihm ohne Yannick van Dijk, Joschua Heismann, Henri Lammerding und Ole Koch erneut wertvolle Alternativen fehlten, mag ebenso seinen Beitrag geleistet haben. „Trotzdem haben wir es selbst zu verantworten“, ließ Jeschke keine Ausreden gelten. Denn der Gegner aus Köln habe sicherlich mit Power, aber keineswegs überragend agiert. „Aber wir haben nie Stimmung aufgebaut und uns nicht gewehrt.“

Schon der Start in die Partie misslang völlig, denn nach wenigen Minuten lagen die Coesfelder mit 3:12 hinten. Ein Rückstand, von dem sie sich nie richtig erholten – mit 25:20 fuhren die Kölner den ersten Durchgang ein. In Satz Nummer zwei schafften die SG’ler tatsächlich eine 3:0-Führung, aber die Hoffnung, nun endlich in die Spur zu kommen, zerplatzte schnell: Mit 12:9 setzten sich die Gastgeber wieder ab und fuhren über 20:16 auch diesen Abschnitt mit 25:17 ein. Mit 4:8 und 12:18 aus Coesfelder Sicht lief auch der dritte Satz schnell in eine eindeutige Richtung, auch wenn es der SG gelang, auf 15:18 zu verkürzen. Gleich den ersten Matchball nutzte der FCJ Köln II, um mit 25:16 und damit das Spiel mit 3:0 zu gewinnen.

Das war heftig! Nichts ging an diesem Mittag, und folglich waren auch dem Trainer die Hände gebunden. „Ich stand da fast machtlos am Rand“, gab Udo Jeschke zu, der später sogar noch Stellspieler Tom Gröning als Außenangreifer eingesetzt hatte. „Aber es hat alles nichts gebracht.“ Außer die Erkenntnis, dass sich seine Mannschaft im nächsten Spiel am Samstag (22. 10.) beim TSC Gievenbeck steigern muss, um nicht den Anschluss an die ersten drei Plätze zu verlieren.

FCJ Köln II – SG Coesfeld 06 3:0 (25:20, 25:17, 25:16).