Volleyball: SG 06 sichert mit 3:1 gegen Aachen Platz zwei und die mögliche Relegation
Als Yannick „Virgil“ van Dijk am späten Samstagabend nach fast genau zwei Stunden Spielzeit den vierten Matchball im gegnerischen Feld versenkte, schien die Erleichterung greifbar. Ein hartes Stück Arbeit war dieser 3:1-Sieg gegen PTSV Aachen II, zugleich die erfolgreiche Revanche für die Niederlage vor einer Woche. Aber noch viel wichtiger: Die Volleyballer der SG Coesfeld 06 haben den Fuß in der Hintertür. „Platz zwei ist sicher“, stellte Udo Jeschke fest. „Was der bringt, muss sich noch zeigen.“ Die Hoffnung, über die Relegation noch den Aufstieg in die Dritte Liga zu schaffen, besteht weiter.
Die wohl letzte Chance, sich im Endspurt doch den Meistertitel zu schnappen, war schon kurz vor Spielbeginn zunichte. „Ich hatte ehrlich gesagt auch nicht mit der Schützenhilfe gerechnet“, sagte Jeschke mit Blick auf das Team von VV Humann Essen II, das es bei der 1:3-Heimniederlage gegen den Brühler TV verpasst hatte, den Spitzenreiter noch einmal in Bedrängnis zu bringen. Die Brühler, die ihre bisher 16 Saisonspiele allesamt gewonnen haben, benötigen aus den beiden Heimspielen gegen TPSV Bielefeld am kommenden Sonntag und die SG Coesfeld 06 am Samstag (9. 4.) nur noch einen einzigen Zähler – „da wäre es wohl ein Wunder, wenn wir sie noch abfangen würden.“ Also blieb Platz zwei der Aufstiegsrunde als realistisches Ziel für die SG 06 und damit das Ticket für eine mögliche Relegation. Ob die kommt, hängt von vielen Faktoren in der Dritten und Zweiten Liga ab. „Das werden wir wohl erst in einigen Wochen erfahren“, befürchtet der Trainer.
Gegen den PTSV Aachen II wollten sich die Coesfelder besser präsentieren als beim 0:3 in der Vorwoche, und das gelang – wenn auch mit einigen Anlaufschwierigkeiten und krankheitsbedingt in Minimalbesetzung. „Insgesamt waren wir in der Spieleröffnung besser und haben mehr Druck mit unseren Aufschlägen ausgeübt“, sah Jeschke eine Steigerung, auch wenn allein im ersten Satz sieben Servicefehler dafür sorgten, dass es jederzeit eng blieb. 16:19 lag die SG hinten, glich dann zum 20:20 aus und holte sich den Durchgang mit 26:24. In Satz zwei lag zumeist Aachen knapp vorne und brachte ein 25:21 zum 1:1-Ausgleich ins Ziel.
Die SG 06 war gefordert, und sie lieferte. „Da hat uns das Heimpublikum extrem geholfen“, freute sich der Trainer über die lautstarke Unterstützung von den Ränge, die sein Team durch den dritten Satz trug: Über 12:8 und 17:9 kamen die Gastgeber mit dem dritten Satzball von Thomas Wittkowski zum 25:19. „Das war eine Befreiung gegen einen starken Gegner“, sah Jeschke den Druck ein Stück weit abfallen, auch wenn der vierte Durchgang wieder hochspannend verlief: 13:10 führte die SG, lag dann 17:20 zurück, ehe Philipp Heuermann sein Team mit einer Aufschlagserie auf 23:20 nach vorne brachte. Vier Matchbälle brauchte es, dann stand das 3:1 fest – und damit Platz zwei, wofür auch immer er noch gut sein wird.
SG Coesfeld 06 – PTSV Aachen II 3:1 (26:24, 21:25, 25:19, 26:24).
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 28.03.2022