Volleyball: SG 06 startet mit 3:0-Heimsieg gegen Windeck in die Aufstiegsrunde
Der Matchball geriet noch einmal zur Kirsche auf der Torte. Denn Tom Gröning machte das, was alle in dieser Sekunde von ihm erwarteten, eben nicht: Er verzichtete darauf, den Ball für seine schmettergewaltigen Kollegen aufzulegen, sondern spitzelte ihn kurzerhand selbst über das Netz – unerreichbar für die sechs Spieler auf der anderen Seite, deren klare Niederlage in diesem Moment besiegelt war. „Er kommt rein und performt“, richtete Udo Jeschke ein Extra-Lob an den Youngster, wobei erneut die gesamte Mannschaft zu überzeugen wusste:
Mit dem 3:0-Sieg gegen den TSV Germania Windeck haben die Volleyballer der SG Coesfeld 06 einen starken Einstand in die Aufstiegsrunde zur dritten Liga gefeiert. Ganz souverän in den Durchgängen eins und drei, ein bisschen wackelig im zweiten Satz, so lässt sich der SG-Auftritt zusammenfassen. Wobei eben dieser zwischenzeitliche Wackler eine logische Folge des überragenden Starts war, sah sich der Trainer einmal mehr bestätigt. „Das ist oft so, wenn du im ersten Satz so gut bist“, zeigte Jeschke ein Stück weit Verständnis für den „menschlichen Faktor“ im Spiel: „Wir haben etwas nachgelassen, der Gegner wiederum hat nichts mehr zu verlieren und zeigte eine Trotzreaktion.“
Aber der Reihe nach: Als sich die Gäste aus dem Rhein-Sieg-Kreis mit ihrem ersten Zähler in der Partie anmeldeten, hatten die Coesfelder bereits zweistellig gepunktet. Eine Aufschlagserie von Fabian Röttgering bescherte die satte 11:0-Führung und damit den perfekten Start nach der dreiwöchigen Spielpause. Über 14:6 und 20:8 führte der Weg souverän zum 1:0, dass die SG 06 mit dem dritten Satzball zum 25:13 perfekt machte. Für die vielen Zuschauer auf der Tribüne in Halle 1 sah schon wieder alles nach einem kurzen Vergnügen aus.
Dann aber kam dieser zweite Durchgang, in dem die Spannung im Coesfelder Team ein paar Prozentpunkte nachließ. „Windeck hat in der Phase gut aufgeschlagen, während wir nicht mehr den Druck erzeugen konnten“, bilanzierte Jeschke. Ganz eng blieb es, bis die Gäste beim 14:12 zum ersten Mal mit zwei Punkten vorne lagen. 19:22 hieß es, dann sahen die SG’ler beim 22:24 tatsächlich zwei Satzbälle gegen sich – was den Favoriten aber kein Stück aus der Ruhe brachte.
Drei Fehler des Gegners ließen das Ergebnis kippen, dann bescherte ein Block von Joschua Heismann und Philipp Heuermann tatsächlich noch das 26:24. „Das zeichnet meine Mannschaft aus“, lächelte der Trainer, dessen Wechsel fruchteten. „Sie gibt nie auf und hat die Qualität, das noch zu biegen.“ Satz drei geriet wieder zur Formsache. Philipp Heuermann machte mit seinen Aufschlägen aus einem 2:3 eine 7:3-Führung. Kurz darauf stand es schon 10:4 und 18:9, ehe Tom Gröning den zweiten Satzball zum 25:14 und 3:0 versenkte.
„Wir haben das Spiel beendet, wie wir es begonnen hatten“, lächelte Udo Jeschke zufrieden. „Sehr souverän.“ Dass sich der zweite Satz komplizierter gestaltet hatte, empfand er als „Jammern auf hohem Niveau“ – wenngleich er da einen Hebel sieht, wo noch angesetzt werden kann. „Die Kunst ist, eine solche Leistung auch durchzuziehen – darauf trainieren wir hin.“
Und dann dürften auch für die weiteren Gegner in der Aufstiegsrunde, PTSV Aachen II und Brühler TV, die Trauben gegen diese Coesfelder sehr hoch hängen.
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 14.02.2022