Derby Niederlage der Fußballer

Vier Borgert-Tore entscheiden Derby zwischen DJK und SG 06.

So eindeutige Machtverhältnisse hätte in den Prognosen wohl kaum jemand vorher erwartet. Denn anders als bei der Bundestagswahl durften oder mussten die Verantwortlichen ein klares Ergebnis kommentieren: Rot-Grün blieb gestern ohne Chance, dafür triumphierte die „Blaue Partei“ – oder besser gesagt die DJK Eintracht. Ihr Spitzenkandidat: Marius Borgert, der sich mit vier Toren binnen 14 Minuten eindrucksvoll zum Derbyhelden aufschwang. Nein, dieses 4:1 gegen die SG Coesfeld 06 hatten die wenigsten Experten vorher in dieser Form auf dem Zettel.

Marius Borgert (links), hier bedrängt von Luis Bollenberg

Folglich gab es für die Verlierer des Tages auch nicht viel zu beschönigen. „Völlig verdient verloren“, nahm Zoui Allali kein Blatt vor den Mund. Die SG’ler die eigentlich nach ihrem prima Saisonstart mit breiter Brust hätten antreten können, blieben vor allem in der zweiten Halbzeit restlos blass. „Da haben wir uns völlig den Schneid abkaufen lassen“, gab Christoph Klaas zu. Diese erste Niederlage am fünften Spieltag schmerzte, weil sie im Derby kam, vor offiziell 822 Zuschauern – „und weil wir einfach nicht unser Bestes abgerufen haben“, erklärte Allali.

 

Dabei hatten die SG’ler zur Pause mit 1:0 vorne gelegen. Durch ein glückliches, zumindest ungewöhnliches Tor, das Schlitzohr Cedric Schürmann einleitete: Blitzschnell schnappte er sich den an der Mittellinie bereitliegenden Ersatzball, schickte Philipp Jacobs auf die Reise, der dann Mika Rotthäuser bediente – dieses 0:1 in der 27. Minute löste bei den DJK’lern heftige Proteste aus, weil sich auch der eigentliche Spielball noch auf dem Feld befand. „Ich habe erst registriert, dass da längst ein anderer Ball unterwegs war, als die schon bei uns im Strafraum standen“, staunte Claus Heinze. Schiri Fabian Wesenberg, der die Partie hervorragend leitete, hatte das „doppelte Spielchen“ in seinem Rücken wohl nicht gesehen und gab den Treffer, der letztlich nicht spielentscheidend war. „Zum Glück war das im Nachhinein nicht mehr wichtig“, zeigte sich Heinzes Trainerkollege Karsten Erwig erleichtert.

Denn die Eintrachtler, hatten schon im ersten Durchgang die besseren Chancen, allen voran Marius Borgert, der in der vierten Minute aus guter Position an Marius Meßing scheiterte und in Minute 13 eine Monsterchance auf dem Silbertablett serviert bekam: Kevin Brenneke spielte ihm die Kugel zehn Meter vor dem SG-Kasten in die Füße, aber der Torjäger zögerte und ließ sich noch von Henrik Mauermann abkochen. „Warum schieße ich nicht direkt?“, fragte sich Borgert – wohl gemeinsam mit den 822 Besuchern.

All das war aber nur das Vorgeplänkel für eine zweite Halbzeit, in der die SG gar nicht mehr stattfand und die DJK groß aufdrehte. „Da haben wir alles vermissen lassen“, schüttelte Zoui Allali den Kopf. Kaum mehr kamen seine Kicker in die Nähe des Kastens von Johannes Kasnatscheew, dafür klingelte es auf der anderen Seite: Tobias Hüwe servierte eine Maßflanke in den Strafraum, wo Marius Borgert per Kopf zum 1:1-Ausgleich traf (55.).

Und wehe, Borgert findet Gefallen. So wie diesmal: Nach einem Abstoß von Johannes Kasnatscheew ging es blitzschnell nach vorne, wo erneut Marius Borgert abzog – Marius Meßing war noch dran, konnte das 2:1 aber nicht verhindern (62.). Drei Minuten später schüttelte der Knipser seinen Gegenspieler Max Meßing nach einem Einwurf wie eine lästige Fliege ab und vollendete zum 3:1. Und weil’s so schön war, schloss er in der 69. Minute einen weiteren Konter mit dem 4:1 ab. Der Rest war blau-weißer Jubel.

 

Die Chance, die Niederlage vergessen zu machen, lässt nicht lange auf sich warten.
Am Freitag Abend hat die „erste“ ihr nächstes Heimspiel gegen den VfL Ramsdorf.
Anstoß erfolgt um 19,45 Uhr im VR-Bank-Sportpark Nord.

Wir freuen uns auf euch!

 

 

Quelle: Allgemeine Zeitung vom 27.09.2021