Volleyball: SG 06 bezwingt VV Humann Essen V mit 3:2
Mit der Achterbahn zum ersten Sieg
Als gestern Abend um exakt 19.12 Uhr der Ball vom Block mit Timo Plate und Benedikt Kalde ins Feld der Gäste prallte, war der Bann gebrochen. Gewonnen – endlich! Im sechsten Anlauf der erste Sieg für die Oberliga-Volleyballer der SG Coesfeld 06, und doch kein Ereignis, das Pia Walkenhorst zu Jubelsprüngen veranlasste. „Du kannst ja gut spielen und verlieren“ wüsste sie aus den Erfahrungen der vergangenen Woche. „Heute war es erfolgreich, aber nicht gut.“ Denn ihre Schützlinge hätten mehr als „nur“ diese zwei Punkte aus dem 3:2-Sieg gegen VV Humann Essen V einfahren müssen.
Aber die Jungs in den weiß-grünen Trikots schickten ihre Trainerin und die vielen Fans auf der Tribüne auf eine Achterbahnfahrt. Rauf, runter, himmelhoch-jauchzend, dann wieder total betrübt – „es darf nicht sein, dass wir nach guten Phasen einfach aufhören zu spielen“, vermisste Pia Walkenhorst den unbedingten Willen und die breite Brust, den angeschlagenen Gegner zu zerlegen.
Wobei der erste Satz schon verloren schien. 24:21 stand es für die Essener, die gleich drei Satzbälle auf dem Servierteller hatten, aber alle vergaben. Die SG 06 drehte das Ding, holte sich den Durchgang noch mit 27:25. „Da haben wir endlich mal die Nervenstärke bewiesen“, zeigte sich die Trainerin zufrieden. Nur ritt ihr Personal die Welle nicht weiter, geriet im zweiten Satz trotz einer zwischenzeitlichen 8:6-Führung ins Hintertreffen und musste mit 22:25 den Ausgleich hinnehmen.
Der Block zum ersten Saisonsieg: Benedikt Kalde (rechts) und Timo Plate wehren den Angriff der Essener ab, Sekunden später darf gejubelt werden.
Durchgang drei ging wieder an die Coesfelder, wobei Pia Walkenhorst auch hier Luft nach oben sah. „Du darfst den Gegner nicht so herankommen lassen“, erklärte sie angesichts des 15:8-Zwischenstandes, der noch einmal bis auf 24:21 zusammenschmolz, ehe der Deckel zum 2:1 mit dem 25:21 drauf war – Punkt 18.30 Uhr war zumindest der erste Zähler der Saison eingefahren.
Drei blieben aber das Ziel, doch daraus wurde nichts, denn die SG musste den vierten Satz deutlich mit 18:25 abgeben. Folglich ging es in den Tiebreak, in dem Kamil Popinski für entscheidende Situationen sorgte: Erst bescherte er mit zwei Blocks in Folge die 5:1-Führung, dann donnerte er den Essenern zwei Aufschläge um die Ohren – Zwischenstand 10:5. Den ersten Matchball setzte Routinier Henri Lammerding, gestern Abend eine wertvolle Aushilfe, noch ins Netz, Nummer zwei saß dank des Blocks Plate/Kalde.
Dass sie den Gästen in diesem fünften Satz schnell den Zahn gezogen hatten, durfte Pia Walkenhorst nach der Partie als positiv bewerten. „Ich bin in der Pause davor aber auch etwas lauter geworden“, gab sie zu. „Das hatten sich die Jungs verdient.“
SG Coesfeld 06 – VV Humann Essen V 3:2 (27:25, 22:25, 25:21, 18:25, 15:10).
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld


