Volleyball: Udo Jeschke steht erneut vor letztem Heimspiel
Wieder ein Abschied, der zweite binnen exakt zwölf Monaten, aber Routine stellt sich da nicht ein. Im Gegenteil! „Daran gewöhnt man sich nicht“, schüttelt Udo Jeschke den Kopf. „Das ist schon wieder ein komisches Gefühl.“ Denn der 70-Jährige, der im Januar kurzfristig in den Trainerjob bei den Volleyballern der SG Coesfeld 06 zurückgekehrt ist, steht erneut vor seinem letzten Heimspiel: Samstag (16. 3.), 20 Uhr, Schulzentrum, gegen den SC Halle – gewiss keine Partie wie jede andere.
Emotional wird es in doppelter Hinsicht. Denn nicht nur Jeschke nimmt Abschied, sondern auch die SG, zumindest aus der Regionalliga, wo sie fünf Jahre lang unterwegs war und zwischenzeitlich sogar laut an die Tür zur Dritten Liga angeklopft hat. Die Mission, die Coesfelder nach einer weitgehend erfolglosen Hinrunde noch vor dem Abstieg in die Oberliga zu retten, konnte selbst Jeschke nicht erfüllen. „Es war von vornherein klar, dass es sehr schwer werden würde“, gibt er sich realistisch. Platz acht unter zwölf Teams hätten sie zum Klassenerhalt erreichen müssen, das war nicht mehr als ein Rechenspiel. „Aber die Lust zu spielen ist zurück“, sieht der Essener seinen wichtigsten Auftrag erfüllt. Denn unter den vielen Misserfolgen der Hinserie hätten verständlicherweise auch Selbstvertrauen und Motivation gelitten. „Mittlerweile freuen sich alle wieder auf Training und Spiele“, lächelt Jeschke.
Mission Nummer zwei darf ebenfalls als gelungen angesehen werden: Nachwuchs einbauen und dafür sorgen, dass es mit einer guten Basis ab dem Sommer in der Oberliga weitergehen kann. „Deshalb habe ich zuletzt auch Ole Stemmann aus der zweiten Mannschaft hochgezogen“, erklärt der Trainer mit Blick auf den talentierten Zuspieler, der schon Input bekommen soll. Bereits mehr Erfahrung bringt Benedikt Kalde mit, der ebenfalls in den vergangenen Wochen in den Kader des Regionalliga-Teams gerückt ist.
Zwei Spiele bleiben noch. Zum Abschluss geht es am Samstag (23. 3.) auf die weite Reise ins Siegerland zum VC Freudenberg, vorher wartet am Samstag die besagte Heimaufgabe gegen Schlusslicht SC Halle, gegen den die Coesfelder mit einem Sieg ihren elften Tabellenplatz absichern wollen. Für Udo Jeschke wird das erneut ein besonderer Auftritt, bei dem er jede Minute genießen will. So schwierig die Aufgabe auch gewesen sei, er habe sie sehr gerne angenommen: „Das ist einfach die Liebe zu diesem Verein und zu den Leuten.“
Und die Liebe zum Volleyball überhaupt. Deshalb legt Jeschke auch keinen Wert darauf, nach seiner Zeit bei der SG 06 in den „Ruhestand“ zurückzukehren. Als Headcoach beim VolleyballFREAK wird er Mitte August zum dritten Mal mit einem Camp für Spieler aus ganz Deutschland in Coesfeld zu Gast sein. „Und für die nächste Saison bin ich in interessanten Gesprächen“, verrät er. „Das lässt mich nicht los, ich bin immer noch heiß.“
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 13.03.2024