„Wisst Ihr, welcher ehemalige Bundesligaspieler aus Coesfeld kommt?“ Mit dieser Frage begrüßte Bundestrainer Hansi Flick die Nachwuchsfußballer der D1-Jugend der SG 06 Coesfeld im DFB-Campus in Frankfurt. Schnell war das Eis gebrochen und ein sichtlich gut gelaunter Bundestrainer erzählte, dass ihn mit dem Coesfelder Uwe Tschiskale eine gemeinsame Zeit als Spieler bei Bayern München in den 1980er Jahren verbindet.

14 D-Junioren aus Coesfeld und ihre Trainer Max Siebert und Christian Drees erhielten die einmalige Möglichkeit, einen Nachmittag mit Hansi Flick im neuen DFB-Campus in Frankfurt zu verbringen und unter Bedingungen zu trainieren, wie es sonst nur Nationalspielern vergönnt ist.

Ermöglicht wurde dieses Erlebnis im Rahmen der DFB-Aktion „Dein bester Tag“. Das Format erlaubt Nachwuchskickern nicht nur einen Blick hinter die Kulissen des DFB zu werfen, sondern umfasst auch eine Trainingseinheit mit einem DFB-Protagonisten. Unter 527 Bewerbern wurde für die kurzfristig organisierte Sonderveranstaltung mit Hansi Flick die SG-Mannschaft ausgelost. Trainer Max Siebert hatte nach der Ausschreibung schnell reagiert und die Bewerbung eingereicht. Er konnte sein Losglück kaum fassen, als die Rückmeldung vom DFB kam: „Ihr seid dabei!“. Gemeinsam mit der D-Jugend vom SV Frömmersbach (Oberbergischer Kreis) erlebten die Kinder mit ihren Trainern und den mitgereisten Eltern einen unvergesslichen Tag.

Nach einer kurzen Führung durch den im vergangenen Jahr eröffneten DFB-Campus ging es für die Coesfelder zu einer Pressekonferenz mit Hansi Flick. Dort, wo normalerweise die Nationalspieler auf dem Podium sitzen, durften an diesem Tag Lias aus Frömmersbach und Hannes aus Coesfeld neben dem Bundestrainer Platz nehmen. Exklusiv wurde den Nachwuchsspielern während der Pressekonferenz noch vor der offiziellen Bekanntgabe der Kader für die nächsten beiden Länderspiele gegen Peru und Belgien mitgeteilt. Erst anschließend wurde der DFB-Kader dann über die Medien öffentlich gemacht. Die SG-Kicker nutzten die Gelegenheit, mit dem Bundestrainer über den Nationalmannschaftskader zu diskutieren. Hansi Flick stellte sich den Fragen der Gäste und musste dabei Stellung beziehen zu seiner Nummer eins im Tor oder warum Niklas Süle im aktuellen Kader nicht berücksichtigt wurde. Der Bundestrainer ließ sich aber auch einige private Geschichten entlocken. So berichtete Hansi Flick, dass er schon seiner Grundschullehrerin vorausgesagt habe, dass er einmal bei Bayern München spielen werde und Spieler wie Paul Breitner und Karlheinz Rummenigge die Idole seiner Kindheit gewesen seien.

Nach der Pressekonferenz folgte der Höhepunkt des Tages: Eine Trainingseinheit unter der Leitung des Bundestrainers. Gemeinsam mit Hansi Flick, dem ehemaligen Nationalspieler Lars Bender und Mario Himsl vom U-17-Nationalmannschaftsteam absolvierten die 30 Jungen aus Frömmersbach und Coesfeld eine mehr als einstündige Trainingseinheit. Die imposante Fußballhalle des DFB-Campus bot mit einem Kunstrasenplatz in FIFA-Maßen optimale Bedingungen. Die Nachwuchskicker wurden in Kleingruppen eingeteilt und absolvierten an unterschiedlichen Stationen Trainingselemente, bei denen schnelle Tempowechsel, präzise Pässe und das Erkennen des freien Raumes im Mittelpunkt standen. Immer wieder ließen Hansi Flick, Lars Bender und Mario Himsl die Gruppen zusammenkommen und gaben die Nachwuchskickern ein individuelles Feedback. Die Freude an der Arbeit mit den Nachwuchsspielern konnten man Hansi Flick während der gesamten Trainingseinheit anmerken. Er feuerte die Spieler an, lobte gelungene Aktionen und ärgerte sich mit dem Schützen, wenn ein Schuss an den Pfosten ging. Selbst als die DFB-Pressereferentin Hansi Flick eindringlich an den nächsten Termin erinnerte, ließ sich der Bundestrainer nicht drängen, sondern kickte den Ball erneut aufs Feld und meinte: „Jungs, kommt, einen Ball spielen wir noch.“ Zum Abschluss nahmen sich die drei DFB-Akteure ausreichend Zeit, um alle Autogramm- und Selfie-Wünsche zu erfüllen.

Am Ende des Tages waren sich alle Nachwuchsfußballer einig: „Für Fußballfans kann es keinen besseren Tag geben.“