Coesfeld Bulls trainierten Siebtklässler der Anne-Frank-Gesamtschule
Billerbeck/Havixbeck. „Heute sind wir alle gleich. Im Football geht es vor allem um Respekt und um Teamwork!“ Thomas Ueding steht in der Baumbergehalle und schwört die Jugendlichen auf die Philosophie der „Coesfeld Bulls“ ein. Die Jungen und Mädchen – allesamt Siebtklässler der Anne-Frank-Gesamtschule (AFG) – sind sofort dabei, wenn es darum geht, sich in Aufwärmübungen fit zu machen. In Viererreihen springen, laufen und trippeln sie durch die Halle. Es geht um Tempo, Ausdauer und Kraft, Fähigkeiten, die notwendig sind, um sich auf dem Footballfeld zu behaupten, wie die Schule in einer Pressemitteilung schreibt. Die „Bulls“ haben es auf diese Weise bis in die Landesliga geschafft. Und Ueding ist sich sicher: „In diesem Jahr erreichen wir mit der Herrenmannschaft den Aufstieg in die NRW-Verbandsliga.“
2017 gegründet, befindet sich die U13 der Bulls noch im Aufbau. „Wir suchen immer Nachwuchs“, so Ueding, der sich von Schulprojekten den ein oder anderen Neuzugang erhofft. Dabei müsse man nicht unbedingt groß und kräftig sein.
Football sei nicht nur für durchtrainierte, athletische „Kerle“, sondern „jeder Körpertyp ist hier richtig.“ Wer klein und flink sei, könne zum Beispiel die Bälle blocken, denn „das Spiel beruht auf Taktik und hat nichts mit bloßem Umhauen zu tun.“ Dafür spricht auch die Frauenmannschaft der Bulls. Marie Wittke gehört dazu und erzählt laut Gesamtschule begeistert, wie viel Spaß ihr diese Sportart macht, gerade weil das Team so bunt gemischt ist (das Altersspektrum reicht von 16 bis 58 Jahre).
Die AFG-Schülerinnen und Schüler zeigen ganzen Einsatz, wenn es darum geht, den Ball zu werfen, im Rennen aufzufangen und weiterzugeben. Zwar spielen sie mit „Flag-Football“ eine Variante, die ohne Schutzanzüge und Masken auskommt, aber Trainer Ueding, der neben Marie Wittke noch von Marius Wenzel, Leon Höltker und Hanna Niewind unterstützt wird, feuert die Mädchen und Jungen immer wieder auf’s Neue an: „Kontrolliert euren Gegner, nehmt die Arme mit!“ , tönt es durch die Halle. Und immer wieder: „Ready – go! Wir sind ein Team!“
Sportlehrer Tobias Knopp freut sich, dass er die „Bulls“ für die AFG gewinnen konnte. „Vor allem die Jungs lernen durch Disziplin und Einsatz in der Gruppe, sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional zu beherrschen. Die Sportler verkörpern Fairness, Zusammenhalt und loben viel. Diese Wertschätzung, gepaart mit sportlichem Anspruch, stärkt das Selbstwertgefühl und fördert das Sozialverhalten auf ganz besondere Weise.“
Die AFG-Schülerinnen und Schüler haben bereits Trendsportarten wie Klettern, Frisbee und Baseball kennengelernt. Sara hat American Football besonders gut gefallen, denn „das ist mal etwas ganz anderes.“ Und Nick erklärt, was diese Sportart so besonders macht: „Es geht nicht nur darum, den Quaterbeck zu beschützen und Routen zu laufen, sondern Strategien zu entwickeln: Wo soll ich hin? Wen kann ich anspielen? Das kann alles entscheiden.“
Allgemeine Zeitung (Frank Wittenberg, 16.09.2022)