Selbstbewusst waren sie an die Aufgabe gegen den scheinbar übermächtigen Gegner herangegangen. „Wenn sie jemand schlagen kann, dann vielleicht wir“, hatte Bernhard Heuermann im Vorfeld geurteilt – und den Worten ließen sie eindrucksvolle Taten folgen: Gegen den USC Münster, der in der gesamten Saison bis dahin nur einen einzigen Satz abgegeben hatte, feierten die Landesliga-Volleyballer der SG Coesfeld 06 II einen 3:1-Sieg. „An einem guten Tag mit guter Besetzung und guter Stimmung ist selbst das möglich“, lächelte der Trainer, der sich vor allem wieder auf eine besondere Qualität verlassen durfte: Die Mischung aus jungen Wilden und gestandenen Routiniers rockt auch die kompliziertesten Aufgaben.

Junge Wilde, das sind Talente wie Ole Koch, Henry Gerding und Tom Gröning. Gestandene „Routiniers“, das sind nicht nur Akteure wie Henning Heuermann, Marian Rick oder Paul Schmitz, sondern auch Alt-Internationale wie Andree Wittkowski – oder an diesem Tag Henri Lammerding und Martin Edeler, die wegen des verletzungsbedingten Ausfalls von André Wilde eingesprungen sind. „Das hat super funktioniert“, freute sich Heuermann über den Schachzug. „Als bei den Jüngeren die Konzentration etwas nachgelassen hat, konnte ich reagieren.“

Der erste Satz ging allerdings mit 22:25 an den Favoriten aus Münster. „Da haben wir noch zu viele Eigenfehler produziert“, berichtete der Trainer. „Die Quote haben wir nachher runtergeschraubt.“ Mit positiven Folgen, denn im zweiten Durchgang lag die SG 06 fast durchweg knapp vorne, ehe Ole Koch mit zwei starken Angaben den Deckel zum 25:23 draufmachte.

Im weiteren Spielverlauf fand der Tabellenführer immer weniger ein Konzept gegen die hochmotivierten Coesfelder. Martin Edeler brachte die Ruhe ins Spiel, dazu erwies sich Libero Henning Heuermann als nahezu unüberwindbares Hindernis. „Mit ihm haben wir immer flexibel reagiert“, erklärte der Trainer. „Darauf konnte sich Münster einfach nicht einstellen.“ Mit 25:19 ging der dritte Satz an die SG, Durchgang Nummer vier sogar deutlich mit 25:11 – der 3:1-Sieg war eingefahren, ein echter Paukenschlag.

Insgesamt brachte der perfekte Nachmittag sogar sechs Punkte, denn im ersten Spiel setzte sich die SG-Reserve glatt mit 3:0 gegen den TV Mesum durch. „Das war ein guter Gegner, der sich nicht hat abschießen lassen“, lobte Bernhard Heuermann den Tabellensiebten, der vor allem den zweiten Satz eng gestaltete. Aber die Coesfelder blieben – angeführt von ihren Youngsters – konzentriert und verschenkten noch keinen Gedanken an das folgende USC-Spiel. „Das haben sie konsequent durchgezogen“, lobte der Trainer sein Personal nach dem 25:16, 25:22 und 25:16.

Mit den zwei Siegen haben sie ihren zweiten Platz in der Landesligatbelle gefestigt, sind bei einem Spiel mehr sogar nach Punkten mit dem USC Münster gleichgezogen. „Wir spinnen nicht vom Aufstieg“, versicherte Heuermann, schön auf dem Teppich zu bleiben. „Aber wir haben den großen Favoriten geschlagen und ein Zeichen gesetzt.“

SG Coesfeld 06 II – TV Mesum 3:0 (25:16, 25:22, 25:16).

SG Coesfeld 06 II – USC Münster 3:1 (22:25, 25:23, 25:19, 25:11).