Volleyball: SG 06 dreht fast verlorene Partie zum 3:2

Spiel spektakulär gedreht und gewonnen: Philipp Heuermann und die SG-Volleyballer haben sich in Essen durchgesetzt. Foto: Frank Wittenberg

Es brauchte schon kühne Optimisten, die noch an einen Sieg glaubten. 1:2 nach Sätzen, 13:20 im vierten Durchgang, und das beim Tabellenführer VV Humann Essen II – aber Udo Jeschke blieb bei seiner Überzeugung. „Man darf eben nie aufgeben“, lächelte er. „Es geht immer noch was.“ Und wie, denn seine Volleyballer der SG Coesfeld 06 schafften tatsächlich das beinahe Unmögliche: Sie holten sich Satz vier, Nummer fünf anschließend auch und durften sich doch noch als 3:2-Sieger in diesem Spitzenspiel feiern lassen. Prädikat besonders wertvoll!

Schon der Auftakt war vom Feinsten. Denn die SG 06 zeigte überhaupt keinen Respekt vor dem mit vielen erfahrenen Spielern gespickten Humann-Team. „Wir haben sie überrannt“, zeigte sich der Trainer vom 25:11-Satzgewinn begeistert. „Das war eine fantastische Leistung, fast zu gut.“

Zu gut, weil sich sein Personal offenbar etwas in Sicherheit wog, während die Essener durch einige Umstellungen besser in die Partie kamen und die SG aus dem Rhythmus brachten. Von Beginn an lagen die Coesfelder hinten, glichen zwar noch einmal zum 14:14 aus, mussten den zweiten Satz aber mit 23:25 abgeben. Ein ähnliches Bild ergab sich auch im dritten Durchgang, der nach Zwischenständen von 11:16 und 18:20 mit 21:25 an die Gastgeber ging.

Als auch der vierte Satz über 5:9 und 6:14 völlig gegen die SG zu laufen schien, drohte die erste Niederlage. Aber Udo Jeschke zog bei 13:20 die Auszeit, stellte sein System um, indem er unter anderem Yannick „Virgil“ van Dijk auf die Außenposition beorderte. „Damit hatte Essen zunehmend Probleme“, berichtete er. Hinzu kamen endlich wieder mutigere Aufschläge seines Teams. Und das zahlte sich aus: Beim 21:21 war der Ausgleich geschafft, und trotz des 21:23 gelang mit vier Punkten in Folge das 25:23 und der 2:2-Satzausgleich.

Der entscheidende fünfte Durchgang geriet zur Demonstration der Coesfelder Klasse. „Essen hat nachgelassen und mehr Eigenfehler produziert, während wir ganz konzentriert geblieben sind“, freute sich der Trainer über eine 12:6-Führung und einen 15:10-Satzgewinn – 3:2 gesiegt! Nicht nur ein Erfolg im Topspiel, sondern auch einer der Mentalität, lächelte Jeschke: „Hier geht keiner raus, der nicht alles gegeben hat!“

VV Humann Essen II – SG Coesfeld 06 2:3 (11:25, 25:23, 25:21, 23:25, 10:15).

Quelle: Allgemeine Zeitung vom 15.11.2021