Die „Sensenmänner“ wollten Furcht einflößen, wurden aber von den Bullen derartig überrannt, dass sie mächtig geplättet die Heimreise antreten mussten. „Man merkt, dass sich bei uns als Team in den vergangenen drei Jahren etwas entwickelt hat“, stellt David Baumeister zufrieden fest. Was die American Footballer der Coesfeld Bulls mittlerweile draufhaben, stellten sie im ersten Saisonspiel der NRW-Liga Ost höchst eindrucksvoll unter Beweis: Sie fegten die Dorsten Reapers nach 4 x 15 Minuten mit dem beinahe unglaublichen Ergebnis von 64:0 vom Feld.

Ob es ein gutes Omen war, dass Bürgermeisterin Eliza Diekmann vor der Partie im Stadion Nord den sogenannten „coin toss“, den Münzwurf, vorgenommen hat? Jedenfalls spielten die Coesfelder wie aus einem Guss und hochmotiviert. „Wir waren schon sehr überlegen“, lächelt Offence-Akteur David Baumeister. „Vor allem hat sich gezeigt, dass trotz der langen Corona-Pause unser Fitness-Level auf einem hohen Niveau war.“ Während des Lockdowns waren die Bulls unter der Leitung von Headcoach Gregorio Martinez mit teaminternen Challenges in Bewegung geblieben. Als im Frühjahr die ersten Lockerungen kamen, kehrten sie umgehend in kleinen Gruppen auf den Platz zurück.

Und das zahlte sich jetzt aus, denn sie ließen den Reapers, zu deutsch Sensenmännern, nicht den Hauch einer Chance. „Dabei hat sich gezeigt, dass wir mit unseren 40 Spielern sehr gut aufgestellt sind“, berichtet Baumeister. Immer elf stehen gleichzeitig auf dem Feld, eingesetzt werden dürfen pro Partie aber bis zu 50 Spieler, meist aufgeteilt in Offence, Defence und die Special-Teams wie Kick Off oder Field Goal.

Schnell gingen die Coesfelder vor einer stattlichen Zuschauerkulisse in Führung und zogen unaufhaltsam davon. „Irgendwann war bei Dorsten die Luft raus“, erklärt Baumeister. Fünf Touchdowns von Leon Höltker und je einer von Jonas Wortmann, Niklas Beck, David Baumeister und Leon Gresznik trugen neben sieben Zusatzpunkten und einem Field Goal zum deutlichen 64:0-Sieg bei.

Damit haben die Bulls in der leider nur mit vier Mannschaften besetzten NRW-Liga Ost nach dem ersten Spieltag die Führung übernommen vor den Kachtenhausen White Hawks, die sich gegen die Elsen Knights mit 42:6 durchgesetzt haben. Eben diese Kachtenhausen White Hawks aus einem Ortsteil von Lage (Kreis Lippe) sind am Sonntag (5. 9.) auswärts der nächste Gegner der Coesfelder. Das nächste Heimspiel steigt am Sonntag (19. 9.) um 15 Uhr im Stadion Nord, wo ab sofort alle Begegnungen ausgetragen werden, gegen die Elsen Knights aus Paderborn, ehe es am 2. Oktober zur vielleicht vorentscheidenden Heimpartie gegen Kachtenhausen kommt.

Ob der Meister am Ende tatsächlich in den Landesliga aufsteigt, ist noch nicht sicher, sagt David Baumeister: „Noch steht nicht fest, ob diese Saison gewertet wird.“ Für die Coesfeld Bulls steht das an zweiter Stelle – sie wollen erst einmal so viele Spiele wie möglich gewinnen.