Volleyball: Glatter 3:0-Sieg im Kellerduell gegen Spvg. Steinhagen
SG 06 sorgt für den Weihnachtsfrieden
Auf den obligatorischen Durchhänger verzichteten sie großzügig, um den Weihnachtsfrieden nicht zu gefährden. Denn Pia Walkenhorst hatte sich am Vorabend des vierten Advent für die klare Ansage entschieden. „Ich habe ihnen gedroht“, erklärte sie. „Dass ich so ausraste wie noch nie.“ Das wollten die Volleyballer der SG Coesfeld 06 doch lieber nicht erleben – weshalb sie die Konzentration am oberen Level hielten, auch den dritten Satz dominierten und ihrer Trainerin und sich selbst den geforderten 3:0-Heimsieg gegen Spvg. Steinhagen auf den Gabentisch legten.
Ausrasten deshalb, weil es restlos unnötig gewesen wäre, sich noch einmal in Gefahr zu bringen. „Wir waren ja eindeutig die bessere Mannschaft“, stellte Pia Walkenhorst nach diesem Kellerduell fest, das in weniger als 90 Minuten entschieden war. Es wäre noch schneller gegangen, hätten sich die Coesfelder nicht im ersten Satz so schwer getan. „Da war das vorherige Spiel wohl noch im Kopf“, erinnerte die Trainerin an die 2:3-Niederlage gegen 1. VC Minden nach 2:0-Führung. „Es fehlte die Lockerheit.“ Dabei lag ihr Team zwischenzeitlich mit 18:14 vorne, musste dann aber beim 22:24 zwei Satzbälle abwehren, ehe Philipp Heuermann mit einem fulminanten Angriffsball für das 28:26 und 1:0 sorgte.
Und wieder donnert ein Ball ins Feld der Spvg. Steinhagen – Philipp Heuermann (links) verwandelte auch den Matchball zum glatten 3:0-Heimsieg der SG 06.
Das sollte die Nerven beruhigen, doch der Rückenwind blieb zunächst aus. „Ich muss noch herausfinden, woran das liegt“, stellte sich Pia Walkenhorst selbst eine Aufgabe für 2026 – jedenfalls erlaubte sich die SG im zweiten Durchgang eine Phase, in der die Aufschläge mit zu wenig Druck kamen oder erst gar nicht im Feld landeten. Das Schlusslicht aus Steinhagen nutzte das, zog auf 6:11 und 10:15 weg. „Wir waren in den einfachen Situationen zu hektisch“, analysierte die Trainern. „Das haben wir nachher mit mehr Ruhe gemacht.“ Und siehe da: Zwei Aufschlagserien von Phillip Nolte und Kamil Popinski bescherten einen 11:1-Lauf und die 21:16-Führung, die Popinski dann mit dem ersten Satzball zum 25:18 ins Ziel brachte.
Weil die deutlichen Worte der „Chefin“ fruchteten, jetzt bloß nicht den Schlendrian einziehen zu lassen, eilte die SG 06 im dritten Satz gleich auf 8:2 weg. Zwar verkürzten die Gäste noch einmal auf 11:9, doch spätestens beim 20:12-Zwischenstand war den Fans klar, dass es kein epischer Abend Richtung Mitternacht werden sollte. Eher ein vorweihnachtlich-entspannter, der aber noch ein besonderes Bonbon bereithielt: Pia Walkenhorst brachte Youngster Luca Hellenkamp, und der 17-Jährige machte auf Anhieb am Netz seinen ersten Punkt zum 21:13. Philipp Heuermann versenkte kurz darauf krachend den zweiten Matchball zum 25:19 und 3:0 im Feld des Gegners. „Drei Punkte, die wir holen mussten“, urteilte die Trainerin. Für die Tabelle und für den Weihnachtsfrieden.
SG Coesfeld 06 – Spvg. Steinhagen 3:0 (28:26, 25:18, 25:19).
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld



