Volleyball: SG 06 kassiert trotz Steigerung die dritte Niederlage
Kopfkino und seltsame Pfiffe
Die neuerliche Niederlage, die dritte im dritten Spiel, fühlte sich anders an. Nicht wirklich angenehm, weil du natürlich nicht zufrieden sein kannst, wenn du verlierst“, gab Pia Walkenhorst ehrlich zu. „Aber alle haben gespürt, dass wir eine Steigerung hingelegt haben.“ Eine, die gegen so manchen Gegner in dieser Volleyball-Oberliga wohl zu einem Erfolgserlebnis gereicht hätte, nicht aber gegen dieses eingespielte Team von VV Humann Essen IV, das die SG Coesfeld 06 glatt mit 3:0 auf die Heimreise schickte.
Festzuhalten bleibt: In keinem der drei Sätze haben sich die Coesfelder abschießen lassen. Dicht dran waren sie, vor allem im zweiten Durchgang, in dem alles danach aussah, als könnten sie den 1:1-Ausgleich schaffen. Denn die SG 06 lag mit 21:17 vorne, doch dann passierte das, was die Trainerin schon mehrfach bemängeln musste: In der Crunchtime setzt das Kopfkino ein. „Und das ist im Sport nie gut“, wusste Pia Walkenhorst aus Erfahrung. Auch diesmal ließ sich ihr Personal verunsichern, weil mal ein Ball in den Block oder knapp ins Aus geht. „In diesen Fällen fehlen verständlicherweise noch die Automatismen, um das über die Bühne zu bringen.“ Besonders bitter in diesem Satz, denn die Coesfelder gewährten den Gastgebern acht Punkte in Folge, mit denen sie den Durchgang dochnoch mit 25:21 für sich entschieden.
Gesteigert, aber nicht belohnt: Für Philip Nolte (rechts) und die Oberliga-Volleyballer der SG Coesfeld 06 geht das Warten auf den ersten Saisonsieg weiter.
Das war das 0:2, weil die Essener schon den ersten Satz / nach 9:5 und 19:15-Führung mit 25:19 eingefahren hatten. Was die SG‘ler zusätzlich aus der Spur brachte, war der Frust über einige Entscheidungen des ersten Schiedsrichters, von dem sie sich immer wieder benachteiligt sahen. „Das sind alles Menschen, aber wenn in mehreren spielentscheidenden Situationen gegen uns gepfiffen wird und selbst den Gegner das wundert, dann ist es ärgerlich“, betonte die Trainerin, die eine entsprechende Protestnote in den Spielbericht vermerken ließ. An der Moral der Coesfelder lag es hingegen nicht, denn die Mannschaft kämpfte sich im dritten Satz trotz eines klaren15:22-Rückstandes noch einmal heran, unterlag aber mit 22:25 und insgesamt mit 0:3.
Das Warten auf den erstenSieg geht also weiter, wobei die Trainerin ihr Team auf dem richtigen Kurs sieht. „In den ersten beiden Spielen waren die Gegner nicht besser als wir, deshalb fühlte sich das anders an“, stellte Pia Walkenhorst fest. In Essen wiederum könne eine solche Niederlage passieren: „Diese Truppe spielt ja schon seit dem Schnuller zusammen.“
VV Humann Essen IV – SG Coesfeld 06 3:0 (25:19, 25:21, 25:22).
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld