Einfach kann jeder, nicht aber sie. Wer sich dazu entscheidet, ein Heimspiel der SG-Volleyballer live und in Farbe anzusehen, bekommt jedenfalls ein abendfüllendes Programm geboten. „Und top Unterhaltung“, betonte Daniel Zazopoulos. 3:2 bei der Saisonpremiere gegen BW Aasse, nun 3:2 gegen SG Paderborn Volleyball, das sogar nach 0:2-Satz-Rückstand – „besser als jeder Tatort“, grinste der zufriedene Trainer.

Dabei hatte es zwischenzeitlich nach einer schnellen Nummer ausgesehen. Denn im ersten Satz kamen die Coesfelder nur schwer ins Rollen, erlaubten sich Schwächen in der Annahme und kamen so selten zu gezielt vorbereiteten Angriffen. „Im Block hatten wir auch unsere Probleme“, gab Zazopoulos zu. „Aber wir arbeiten daran.“ Nach dem 18:24-Rückstand wehrte sein Team zwar vier Satzbälle ab, Nummer fünf saß aber zum 22:25. Im zweiten Durchgang schien es besser zu laufen, doch der 8:4-Vorsprung war schnell verspielt – 23:25 und 0:2 hieß es nach insgesamt 45 Minuten. Die dritte Niederlage in Folge drohte, aber die SG 06 bäumte sich auf. „Obwohl wir umstellen mussten, weil ich Fabian Röttgering wegen seiner Achillessehnenprobleme nicht mehr einsetzen konnte“, berichtete der Trainer. Mehr Stabilität in der Annahme machte sich positiv bemerkbar, dazu drückten zwei Akteure der Partie ihren Stempel auf: Youngster Ole Koch und Routinier Lukas Messing. „Beide haben sehr gut performt“, lächelte Zazopoulos, der entsprechend froh ist, zumindest hin und wieder auf Messing setzen zu können: „Lukas ist eine wertvolle Option und hilft uns sehr weiter.“ Eng und mit wechselnden Führungen verliefen die Sätze drei und vier, in denen die Gastgeber jeweils knapp mit 25:23 den Kopf oben hielten und so den 2:2-Ausgleich schafften. Wieder Tiebreak! Und wie schon gegen Aasee erlaubten sich die SG’ler einen Fehlstart in den entscheidenden Durchgang, lagen mit 2:5 und 5:8 hinten. „Unter Druck scheint es aber gut zu klappen“, kann sich Daniel Zazopoulos auf sein Personal verlassen. „Die mentale Stärke ist hervorragend.“ Die Coesfelder drehten das Ding zum 12:10 und nutzten kurz darauf beim 14:11 ihren ersten Matchball zum zweiten Saisonsieg.„Hervorragend gemacht“, richtete der Trainer ein Lob an seine Mannschaft. „Und natürlich hat sich heute ausgezahlt, dass wir personell besser besetzt waren.“ Ausgelassene Stimmung war nach 2:20 Stunden Spielzeit auf dem Parkett und auf der Tribüne angesagt, was reichlich Appetit machte auf die nächsten Volleyball-Spektakel – vielleicht auch einfach mal mit weniger Drama.

SG Coesfeld 06 – SG Paderborn Volleyball 3:2 (22:25, 23:25, 25:23, 25:23, 15:11).

Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld