Tennisabteilung feiert ihr 50-jähriges Bestehen
Wir schreiben das Jahr 1974, Boris Becker tritt seinem Heimatverein Blau Weiß Leimen bei. Chris Evert und Jimmy Connors gewinnen ihre Einzelfinals in Wimbledon und in Coesfeld? Der „weiße Sport“, wie er damals noch genannt wurde, fand auch in der Kreisstadt immer mehr Interessenten. Diesen Trend nahmen 28 Enthusiasten gerne auf und beschlossen am 5. Februar 1974 die Gründung einer dem Rasensport angegliederten Tennisabteilung.
Erster Vorsitzender wurde Franz-Josef Bensberg. Nach nur fünf Monaten konnten neben dem damaligen Hengtesportplatz bereits zwei Ascheplätze eingeweiht werden. Rasch stieg die Mitgliederzahl und zwei Plätze reichten nicht mehr aus. Franz-Josef Bensberg und seinem Nachfolger Bernhard Lablans gelang mit Hilfe des Gesamtvereins, ein Grundstück am Darfelder Weg zu bekommen, auf dem in den Jahren 1977/1978 fünf neue Tennisplätze gebaut wurden. Mit riesigem Engagement, fast ausschließlich in Eigenleistungen, wurde die Anlage Pfingsten 1978 offiziell eröffnet. Als bescheidenes Tennisheim fungierte ein sanierter und umgebauter Bauwagen, den die Rasensportler für 500 DM von einer Baufirma erwarben.
Die Mitgliederzahl unter der Ägide von Karl Heinz Kind wuchs auf knapp 350. Eine Warteliste wurde angelegt, auf der weitere 150 Tennisinteressierte auf die Aufnahme warteten. 1985, als der 17-jährige „Bumm Bumm“ Boris durch seinen Wimbledon-Sieg zur Legende wurde, fiel die 400er Mitgliedermarke. Durch den Neubau der Plätze sechs und sieben im Bereich der alten Reithalle, heute SG-Kunstrasenplatz, konnte der Platzbedarf befriedigt werden.
In der folgenden Zeit des zehnjährigen Vorsitzes von Bernd Brockmann wurde das heutige Tennisheim errichtet und 1988 eröffnet. Sein Nachfolger Egbert Schneider initiierte die 25 Jahrfeier im Jahr 1999. Mit viel Prominenz aus Politik und Sport wurde dieses Event stimmungsvoll gefeiert. Das Frauentennis erreichte mit den Aufstiegen in Westfalenliga Jungseniorinnen (1999) und bei den Damen 30 sogar in die Regionalliga (2003) ihren absoluten Höhepunkt. Umtriebige und überaus engagierte Mannschaftsführerin war hier jeweils Christa Brockmann.
Der Vorsitz der Abteilung wechselte in den Jahren 2004 bis 2009 von Bernd Kerkering zu Werner Rolf. Ein erfahrener Mann trat mit Bernd Brockmann erneut den Vorsitz im Jahr 2009 an. In sein weitere 11 Jahre dauerndes Engagement fiel 2014 das 40-jährige Jubiläum. Mit großen Ambitionen und viel Engagement startete Hubert Terbeck 2020 mit seinem Vorstandsteam in eine neue Ära. Wieder wurden unzählige Arbeitsstunden durch Vorstand und Vereinsmitglieder erforderlich, um die Außenanlagen neu zu gestalten und das Tennisheim grundlegend zu sanieren. Der Lohn für den Einsatz: Die Anerkennung als „Moderne Sportstätte“ und die Bewilligung von Fördergeldern des Landes NRW. Großer Dank nicht nur an die Politik, sondern insbesondere auch den diversen Sponsoren, die auch die Neugestaltung der Terrasse ermöglichten. Aktuell letztes Highlight war dann die Umwandlung von zwei Tennisplätzen in drei Paddel-Courts. Damit wurde dem Boom in dieser Tennisvariante mit Hilfe von Investor Louis Thesing eindrucksvoll Rechnung getragen.
Am Samstag den 14.09. soll nun das „goldene“ Jubiläum ab 11:00 Uhr gebührend am Darfelder Weg gefeiert werden. Im Festzelt werden sicher viele schöne Erinnerungen und zahlreiche Anekdoten aus einer wechselvollen Tennisvergangenheit zum Besten gegeben.
Bild: Westfalenliga-Meister und Regionalliga-Aufsteiger: Die Tennisdamen von Raspo Coesfeld 2003, v. l. Elke Schulze-Scholle, Barbara Thorberger, Silke Florijn, Katrin Bose, Christa Schütt, Nicola Zwernemann, Christa Brockmann, Heike Duhme und Waltraud Schlüter.