Nach über zwei Stunden schien der ganze Aufwand gestern Abend wieder ohne wirklichen Ertrag zu bleiben. Fünfter Satz, 12:14, zwei Matchbälle für den SC Halle. Diesmal aber hielten sie die Köpfe oben. „Wir sind noch einmal in den Rhythmus gekommen“, lächelte Knut Powilleit. Will heißen: drohende Niederlage abgewendet, kurz darauf selbst den ersten Matchball zum 3:2 verwandelt – die Volleyballer der SG Coesfeld 06 können doch noch gewinnen!

Kein Sieg, der ihnen zu großen Sprüngen in der Tabelle verhilft, aber ein extrem wichtiges Erfolgserlebnis für die Köpfe. „Verlieren kannst du immer, gewinnen aber nur als Team“, betonte der Trainer. „Das haben wir diesmal bewiesen.“ Im zehnten Anlauf holten die Coesfelder erstmals den Lohn.

Dabei hatte die Partie in Ostwestfalen nicht gut begonnen. „Halle war viel wacher“, fasste Powilleit das 21:25 im ersten Satz zusammen. „Bei uns wirkte es so, als wollten wir es mit 50 Prozent regeln.“ Das änderte sich im zweiten Durchgang, in dem sich die SG von 13:13 auf 18:13 und schließlich 23:16 absetzte, ehe mit 25:21 der Ausgleich geschafft war. Satz drei sah wieder den Gegner aus Halle durchweg vorne, der sich mit 25:21 die 2:1-Führung holte. „Danach habe ich Malte Alsmeier zu Joschua Heismann in die Mitte gezogen“, berichtete der Trainer, der auf den Außenpositionen auch die Youngster Ole Koch und Kamil Popinski immer wieder zum Einsatz kommen ließ. Das zahlte sich aus, denn im vierten Durchgang drehte seine Mannschaft einen 4:8-Rückstand und setzte sich in der „Crunchtime“ zum 25:22 ab.

Also musste der Tiebreak entschieden, und der geriet zu einer wilden Achterbahnfahrt. 8:4 für Halle, dann 11:8 für Coesfeld, schließlich 13:11 für Halle und bei besagtem 14:12 zwei Matchbälle für die Gastgeber. Das letzte Wort hatte aber die SG 06, die den Satz mit 16:14 und das Spiel mit 3:2 gewann. Es geht doch! „Jetzt müssen wir nachlegen“, blickte Powilleit schon auf das Heimspiel am 9. Dezember gegen VC Freudenberg. In das gehen sie endlich mit einem deutlich besseren Gefühl.

SC Halle – SG Coesfeld 06 2:3 (25:21, 21:25, 25:21, 22:25, 14:16).