Volleyball: SG 06 hängt nach 1:3 weiter in der Warteschleife
Knoten geht nur kurz auf
Der Moment, in dem dieser verflixte Knoten endlich aufgeht, war da in diesem zweiten Satz. In dieser engen Situation, in der Crunchtime, in der die SG-Volleyballer diesmal nicht die Kontrolle verloren: Satzball abgewehrt, selbst den ersten zum 26:24 verwandelt, das 1:1 geschafft – das sollte die Initialzündung sein. „Irgendwer hat dann gezogen, und der Knoten war wieder zu“, musste Pia Walkenhorst gestern Abend dennoch registrieren, dass für ihre Coesfelder auch im vierten Anlauf nicht der ersehnte erste Saisonsieg heraussprang. 1:3 hieß es am Ende gegen Telekom Post SV Bielefeld II, Trainerin und Team stecken weiter fest in der Warteschleife.
Wobei Pia Walkenhorst gewiss keine Sportlerin ist, die verzweifelnd und kopfschüttelnd durch die Halle schleicht. „Natürlich ist das frustrierend, aber wir lernen uns immer besser kennen“, richtete sie den Blick unmittelbar nach dem Matchball voraus. „Wir haben Baustellen, aber an denen werden wir immer weiter arbeiten.“
Erneut den ersten Sieg verpasst: Trotz einer Steigerung reichte es für Philipp Heuermann (links) und die SG-Volleyballer gegen Telekom Post SV Bielefeld II nicht zum Erfolg.
Gegen das Team aus Bielefeld erlaubten sich die SG’ler einen schleppenden Start, gerieten früh in Rückstand und kassierten über 11:15 und 15:20 mit dem 19:25 das 0:1. „Der Block hat ganz gut geklappt“, bilanzierte die Trainerin, „Ansonsten haben wir mit zu wenig Druck und zu unsauber gespielt.“ Das änderte sich im zweiten Satz, in dem die Coesfelder ihrerseits das Kommando übernahmen und zwischenzeitlich mit 16:10 in Führung lagen. Zwar kamen die Gästewieder heran, schafften beim 21:20 die Wende und besaßen die Chance auf den Satzgewinn, aber die letzten drei Punkte gehörten der SG 26:24 und 1:1-Satzausgleich, alles wieder drin.
Komplett ausgeglichen verlief der dritte Durchgang, in dem die Gäste kurz vor dem Ende die Führung übernahmen und sich mit 25:23 durchsetzten. „Trotzdem hatten wir immer das Gefühl, dass hier alles für uns möglich ist“, zeigte sich die Trainerin nach wie vor überzeugt. „Und dass die Mannschaft funktioniert, hat sie ja im vierten Satz bewiesen.“ Denn selbstverständlich sei es gewiss nicht, in dieser Situation einen Sechs-Punkte-Rückstand aufzuholen. Genau das gelang der SG 06 aber, die zwar mit 9:15 in Rückstand lag, durch einen von Fabian Röttgering über das Netz gelegten Ball aber den 19:19-Ausgleich schaffte. Kurz darauf hieß es allerdings 21:14 – zwei Matchbälle wehrten die Coesfelder noch ab, Nummer drei krachte aber ins Feld und war von Fabian Röttgering nicht mehr zu kontrollieren.
Wieder verloren. Nicht schön, aber gewiss kein Weltuntergang. Denn mit jedem Spiel und jeder Trainingseinheit mehr sieht sich Pia Walkenhorst darin bestätigt, dass ihr Team das Potenzial hat, in dieser Oberliga gegen jeden Gegner zu bestehen: „Wir müssen nur die Handbremse lösen!“
SG Coesfeld 06 – Telekom Post SV Bielefeld II 1:3 (19:25, 26:24, 23:25, 23:25)
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld