Nach einem durchwachsenen Jahr soll die Rückkehr in die Bezirksliga gelingen
Klare Ansage: Der Titel soll her!

Herumeiern ist nicht sein Ding. Frank Averesch wählt die klare Ansprache und bewegt sich mit seinem Trainerkollegen Marcel Deelen auf einer Wellenlänge. „Wir sagen ganz bewusst: Wir wollen Meister werden“, betont er. Und nicht weniger. Wohlwissend, dass es für seine SG.Coesfeld 06 alles andere als ein Spaziergang wird. „Gegen uns werden alle Gegner heiß sein und 110 Prozent bringen.“ Umso mehr gilt: 30 mal ans Limit gehen, mit spielerischer Klasse, Kampf und Teamgeist – dann soll am Ende als Lohn das Bezirksliga-Ticket herausspringen. „SuS Olfen zählt zu den großen Unbekannten, dürfte aber oben dabei sein. Wir wollen aufsteigen“, so Marcel Deelen.

Mit diesem Anspruch waren sie schon nach dem Abstieg vor einem Jahr in die Saison gegangen. Und zunächst sah auch alles prima aus angesichts souveräner Auftritte und der Tabellenführung. „Das Spiel in Olfen war dann so ein Schlüsselmoment“, blickt Marcel Deelen zurück. „Wir hätten uns oben absetzen können, haben aber den ersten Nackenschlag bekommen.“ Weitere folgten in Form von langwierigen Verletzungen von Leistungsträgern wie Timo Beughold oder Deelen selbst. „Bis Weihnachten lagen wir schon weit zurück.“ Die erhoffte Aufholjagd war nicht von Erfolg gekrönt, Platz vier mit 18 Zählern Rückstand auf Meister Union Lüdinghausen ist weit entfernt von den eigenen Ansprüchen.

Mit einem größeren Kader geht die SG Coesfeld 06 in die Saison 2025/26: (oben von links) Spielertrainer Marcel Deelen, Timo Beughold, Jonas Homölle, Fabian Berks, Fabian Warmes, Jan-Frederik Tendiek, Mayrick Kallus, Simon Rotthäuser: Mitte von links: Trainer Frank Averesch, Dominik Deitert, Amin Ramon Chaabo, Tim Eismann, Luis Bollenberg, Marc Lowak, Julius Kühle, Thilo Nieland, Jonas Warmes, Torwarttrainer Simon Tenkamp; unten von links: Dennis Lowak, Nico Beughold, Henrik Mauermann, Jonas Averesch, Yannik Fleige, Joris Wegs, Mika Rotthäuser, Lucas Jacobs.

Dass ihnen Ausfälle solche Schmerzen bereiten, soll nicht wieder passieren. „Dafür haben wir jetzt einen größeren Kader“, freut sich Deelen. Nicht nur von der reinen Kopfzahl her, sondern auch qualitativ, zeigt er sich überzeugt: „Uns stehen über 20 Leute zur Verfügung, die bedenkenlos in der Startformation stehen könnten.“ Auch wenn schon wieder Kandidaten auf der Ausfallliste stehen: Henrik Mauermann wird nach einer Hüft-OP Zeit benötigen, Jonas Averesch und Deelen selbst plagen sich mit Leistenproblemen. Bei Timo Beughold, der wieder über Kniebeschwerden klagt, steht ein MRT aus. „Zu viel darf natürlich nicht passieren“, weiß Averesch. Aber er sieht den Kader für solche Probleme besser gewappnet.

Von der Konkurrenz wird ihnen die Favoritenrolle in die Schuhe geschoben, logisch. Die SG 06 nimmt sie an, was auch sonst, denn die A-Liga ist sicherlich nicht stärker geworden. Union Lüdinghausen ist raus, kein Absteiger aus der Bezirksliga hinzugekommen. Vizemeister Arminia Appelhülsen dürfte nach einem personellen Aderlass nicht mehr zu den heißen Anwärtern zählen. „Mal sehen, wer sich da oben festsetzt“, kann Averesch nur spekulieren. Sus Olfen sicherlich, vielleicht auch die DJK Rödder, der er eine sehr gute Entwicklung bescheinigt. Und diese zweiten Mannschaften aus Gescher, Nottuln und Ahaus seien ohnehin schwer einzuschätzen: „Da hängt sehr viel davon ab, wie es in den ersten Mannschaften läuft.“ Was übrigens auch für die eigene zweite Garnitur gilt.

Die Eingruppierung des Aufsteigers in die eigene Staffel freut Frank Averesch – aber nicht, wie von manchen Konkurrenten geunkt, weil damit sechs Punkte sicher scheinen, im Gegenteil: „Dafür kenne ich Morten Herbstmann und die Jungs gut genug, dass sie uns nichts schenken werden.“ Gegenseitige Unterstützung sei aber der klare Plan, um die Vorgaben umzusetzen: Meistertitel für die Erste, Klassenerhalt für die Zweite.

Wichtiges Ziel sei aber, das Gesamtpaket SG 06 viel mehr in den Blick zu nehmen, inklusive der dritten Mannschaft und natürlich der A-Jugend, die in der neuen Saison in der Bezirksliga auflaufen wird. Genau da, wohin die SG I unbedingt zurück will. „Das werden aber 30 harte Spiele“, schwört Averesch mit Marcel Deelen sein Personal ein.

„Für uns ist klar der Meistertitel das Ziel. Sus Olfen wird oben mitspielen, vielleicht DJK Rödder. Die zweiten Mannschaften sind Wundertüten“, so Frank Averesch. „Wir wollen immer dominieren und punkten, auch wenn das vielleicht nicht jede Woche gelingen wird.“ Zumindest aber so oft, dass die Konkurrenz nur die Rücklichter sieht.

Nach vier Jahren zurück bei seinem Heimatverein: Simon Rotthäuser (rechts), hier im Zweikampf mit dem DJK’ler Maximilan Kiffmeyer, soll auf dem Feld seine Routine ausspielen und nach und nach ins Trainerteam eingebunden werden.

SG Coesfeld 06

Abgänge: Cedric Schürmann (Spielertrainer Brukteria Rorup).

Neuzugänge: Simon Rotthäuser (Westfalia Osterwick), Jonas Warmes (DJK Coesfeld), Nico Beughold (Fortuna Schapdetten), Amin Ramon Chaabo (TSG Dülmen II), Fabian Berks, Jonas Homölle, Adrian Starzec, Fabian Warmes (alle eigene Jugend).

Tor: Jonas Averesch, Yannik Fleige.

Abwehr: Nico Beughold, Marcel Deelen, Dominik Deitert, Tim Eismann, Mayrick Kallus, Henrik Mauermann, Adrian Starzec, Jan-Frederik Tendiek, Fabian Warmes.

Mittelfeld: Fabian Berks, Luis Bollenberg, Amin Ramon Chaabo, Julius Kühle, Dennis Lowak, Marc Lowak, Thilo Nieland, Titus Terbeck, Michel Venker, Joris Wegs.

Angriff: Timo Beughold, Fabian Homölle, Lucas Jacobs, Mika Rotthäuser, Simon Rotthäuser, Jonas Warmes.

Trainer: Frank Averesch (neu) und Marcel Deelen (4. Jahr).

Torwarttrainer: Simon Tenkamp.

Betreuer: Norbert Papius.

Mannschaftsarzt: Dr. Thomas Horn.

Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld