Volleyball: SG 06 zeigt beim 3:2 gegen Hammer SC eine wenig berauschende Leistung – gedämpfte Freude über knappen Heimsieg

Als Benedikt Kalde den Ball gestern Abend nach mehr als zwei Stunden Spielzeit ins Feld des Hammer SC legte und den Sieg perfekt machte, wollte sich der ganz große Jubel nicht einstellen. Denn die Akteure in den Trikots der SG Coesfeld 06 spürten das, was Iraj Shir Ali schonungslos aussprach: „Wir haben einfach nur schlecht gespielt“, schüttelte der Trainer den Kopf. Dieses Ergebnis, dieser 3:2-Sieg gegen den bis dato punktgleichen Konkurrenten, ist die eine Sache – „so dürfen wir aber nicht auftreten.“

Der vorletzte Streich: Fabian Röttgering (links) sorgt für Punkt Nummer 14 im Tiebreak und beschert der SG 06 die Matchbälle gegen den Hammer SC.

Dabei hätte sich alles noch zu einem sehr guten Ende fügen können, auch wenn der lange Zeit sehr ausgeglichene erste Satz mit 25:27 an die Gäste aus Hamm ging. Denn anschließend drehten die Coesfelder den Spieß um, holten sich den zweiten Durchgang trotz des anfänglichen 1:6-Rückstandes mit 25:21 und schafften mit dem 25:20 in Satz drei die 2:1-Führung. Jetzt musste nur noch der vierte Satz her, um die ersehnten drei Punkte in der Halle zu halten. „Was wir uns dann erlaubt haben, war einfach unterirdisch“, schüttelte Philipp Heuermann den Kopf, der eine totale Unsicherheit im Team ausmachte. 1:10 und 3:15 lag die SG 06 hinten, um den Durchgang mit 14:25 abzugeben. „Wir haben es ja zwischenzeitlich komplett eingestellt“, ärgerte sich der Spieler und Abteilungsleiter.

„Da hätten wir am Samstagabend auf dem Sportlerball auch richtig zuschlagen können.“ Zumal der Gegner aus Hamm stark ersatzgeschwächt angereist sei. „Wären die mit voller Kapelle gekommen, hätten wir den Sieg dankend angenommen.“ So bleibe nur die Erkenntnis, dass die Mannschaft es eigentlich viel besser könne. Immerhin: Im entscheidenden fünften Satz nahm Tom Gröning die Sache in die Hand. Nach dem 3:6-Rückstand legte er eine Aufschlagserie hin, die seinem Team den vorentscheidenden 10:6-Vorsprung bescherte. Letztlich buchten die Coesfelder mit 15:9 und dem 3:2-Sieg zumindest zwei Zähler auf ihr Konto, die den Trainer allerdings nicht wirklich besänftigen konnten. „Jetzt liegen wir fünf Punkte hinter Blau-Weiß Aasee“, stellte er mit einem Blick auf die Blitztabelle fest. Die Chancen auf Relegationsplatz zwei sind gestern Abend nicht gerade gestiegen – aber mit einem Spiel mehr in der Hinterhand bleibt theoretisch alles möglich.

SG Coesfeld 06 – Hammer SC 3:2 (25:27, 25:21, 25:20, 14:25, 15:9)

Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld