Preußen geizen nicht mit Toren – Gesamtsieger beim Budenzauber

Mit einem Mordsschuss aus der Distanz hämmerte Orhan Özkara den Ball schnurstracks in den Giebel. Özkara, 45, ist ein verdienter Spieler von Preußen Münster. In der Saison 2007/08 wurde er mit den Adlerträgern Meister in der Oberliga Westfalen und qualifizierte sich für die neugegründete Regionalliga West. Sein spektakulärer Treffer zum 3:0-Endstand in der Partie gegen den letztjährigen Gesamtsieger SC Paderborn deutete schon an, dass die grün-weiß gekleidete Traditionsmannschaft, die von Rainer Leifken gecoacht wird, zu den Topfavoriten beim 48. Coesfelder AltligaTurnier zählte.

Die Preußen, die diesmal ausnahmsweise auf den Darfelder Guido Albers verzichten mussten, waren mit einer schlagkräftigen Truppe angetreten. Ihr herausragender Akteur war Benjamin „Benny“ Siegert, 43, der 2024 noch im fortgeschrittenen Alter mit dem Kreisligisten DJK SV Mauritz den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte. Siegert fummelte wie in seinen besten Zeiten, sodass seinen Gegenspielern Hören und Sehen verging. Auch wenn die Münsteraner gegen den Rivalen Rot-Weiß Essen eine 3:4-Niederlage einstecken mussten, stemmten sie am Ende mit vier Siegen aus fünf Begegnungen den schweren Silberpokal in die Höhe. Auf Platz zwei mit der schlechteren Tordifferenz landeten die Essener, die gleich zu Beginn beim 3:4 gegen den Rekordsieger MSV Duisburg, Dritter im Klassement, gepatzt hatten.

Und was war mit der SG Coesfeld 06? 2024 noch ehrenvoller Zweiter, ließen sie bei der 48. Auflage dieser Traditionsveranstaltung als Hausherr großzügig den Gästen den Vortritt. Marc Hellenkamp, der Teamchef, musste auch auf Schnapper Simon Tenkamp, der vor Weihnachten am Meniskus operiert wurde, verzichten. Stellvertreter Marcel Wulfert hielt, was zu halten war. Neben dem verschnupften Pascal Althoff fehlte auch der torgefährliche Jörg Paas, der mit seinem Kreuzbandanriss zu kämpfen hat. Ihren einzigen Punkt an diesem Tag holten die Coesfelder beim 1:1 gegen Paderborn. Da ging es hoch her. Als Luca Pollicina den Paderborner Christian Strohdiek „in die Bande drückte“, wie Schiri John Peters berichtete, trat Strohdiek nach und sah die rote Karte. Pollicina bekam eine Zwei-Minuten-Strafe. Nur gut, dass sich die Hitzköpfe bald wieder beruhigt hatten. Für Strodiek war das Turnier indes vorbei.

Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld, Ulrich Hörnemann