Fußball: Frank Averesch packt 2025/26 mit Marcel Deelen bei der SG Coesfeld 06 an
Zurück zu den tiefsten Wurzeln

Es ist die Geschichte vom verlorenen Sohn, der helfen will, den schlummernden Riesen zu wecken. Oder kurz gesagt: Frank Averesch kehrt zurück. „Das ist für mich eine Herzensangelegenheit“, macht der 59-Jährige kein Geheimnis daraus, wie besonders dieser Schritt für ihn wird: Im ESV liegen seine fußballerischen Wurzeln, mit Raspo hat er 2004 den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft – im Sommer kehrt er zum Fusionsverein SG Coesfeld 06 zurück, um gemeinsam mit Marcel Deelen die Verantwortung für die erste Mannschaft zu tragen.

Die Verantwortlichen haben damit die Lücke schnell und wertvoll geschlossen, die durch die Ankündigung von Markus Lindner entstanden ist, am Saisonende als Trainer in Coesfeld aufzuhören und die sportliche Leitung bei Turo Darfeld zu übernehmen. „Wir wollten unbedingt mit Marcel Deelen in die neue Saison gehen“, war die Einigung mit dem alten und neuen Spielertrainer zügig erzielt – doch auch der Platz am Seitenrand sollte unbedingt besetzt werden. „Weil wir wussten, dass Frank Averesch im Sommer in Schapdetten aufhört, haben wir uns zusammengesetzt und sehr gute Gespräche geführt“, erklärt Tübing, der mit Bernd Herick-Vestring und Sascha Beunings die Fäden verknüpft hat. „Frank wird uns mit seiner Erfahrung und Motivation sehr weiterhelfen.“

Genau daran soll es nicht scheitern, versichert auch der neue Trainer. Im Gegenteil: „Diese Aufgabe und das Vertrauen des Vereins bedeuten mir sehr viel“, betont Averesch. der sich von den ersten Treffen mit Marcel Deelen sehr angetan zeigt: „Da treffen zwei Fußballverrückte im positiven Sinne mit einer identischen Philosophie aufeinander.“ Gleichberechtigt wollen sie künftig arbeiten, absolut auf Augenhöhe, wobei die Rolle Deelens sehr wohl sonntags auf dem Platz liegen soll: „Da hilft er der Mannschaft sehr weiter.“ In welcher Liga sie ab August unterwegs sein werden, steht allerdings in den Sternen. „Ich traue dem Team in der Rückrunde eine Menge zu“, sagt Frank Averesch, der weiß, dass viel von den beiden Spielen vor Weihnachten bei DJK Dülmen und gegen SuS Legden abhängen wird. „Wenn da sechs Punkte geholt werden, ist nach oben alles drin.“ Verbunden mit der Hoffnung, dass wichtige Kicker wie Timo Beughold oder Marcel Deelen selbst nach der Winterpause wieder voll einsatzfähig sind und sie mal von Verletzungen weitgehend verschont bleiben.

Natürlich richtet der 59-Jährige den Blick bereits auf die Spielzeit 2025/26, doch bis dahin bleibt seine aktuelle Aufgabe ganz klar im Vordergrund: Mit Fortuna Schapdetten, wo er seit Sommer 2023 tätig ist, will er den Klassenerhalt in der Kreisliga A Münster schaffen. Ein bisschen Luft haben sie sich am Sonntag mit dem 2:1-Sieg beim SV Herbern II verschafft, aber es gibt noch viel zu tun. Für ihn ist es eine Ehrensache, den Club als A-Ligist an seinen Nachfolger zu übergeben. „Das ist in Schapdetten ein ganz tolles Arbeiten“, versichert Averesch, dem allerdings die Perspektive fehlt: „Es gibt hier keine zweite Mannschaft und keine A-Jugend.“

Das sieht bei der SG 06 ganz anders aus. Ob A-Liga oder Bezirksliga, die Zutaten für eine erfolgreiche Zukunft sind klar. Die gute Jugendarbeit wollen sie nutzen, eine enge Zusammenarbeit mit der A-Jugend und der zweiten Mannschaft pflegen. Begeisterung wollen sie schaffen, sich weiterentwickeln, den Spaß am Fußball vermitteln, auch nach außen für eine positive Darstellung sorgen. „Das ist mit harter Arbeit verbunden“, weiß Frank Averesch mit seinen 36 Jahren Erfahrung im Trainergeschäft ganz genau. „Dann gibt es auch mal Trainingsabende, an denen das Flutlicht länger brennt.“

Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld