Bezirksliga: Westfalia Osterwick schlägt zehn SG’ler mit 4:1

Torschützen unter sich: Henrik Mauermann (links) schaffte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die SG, Sebastian Popinski brachte die Westfalia auf Siegkurs. fotos:fw

Rot oder nicht Rot, das war hier die Frage. Oder vielmehr: Foul oder nicht Foul? „Wenn sie pfeift, muss sie auch die Karte ziehen“, stellte Markus Lindner fest. „Aber ich hätte es erst gar nicht gepfiffen.“ Anna Schulte, die Unparteiische, musste binnen Sekundenbruchteilen reagieren, entschied auf Platzverweis gegen Jonas Warmes wegen Notbremse an Mario Worms – der Anfang vom Ende für die SG Coesfeld 06, die mehr als 75 Minuten in Unterzahl spielen musste und am Ende als 1:4-Verlierer bei Westfalia Osterwick vom Feld stiefelte.

Foul oder nicht Foul? Für Lindner war die Sache klar, für Mario Worms ebenso, nur in die andere Richtung. „Natürlich trifft er mich“, dachte der Westfalia-Spieltrainer an seine „Kreuzung“ vor Warmes nach feinem Pass von Noah Eggemann. Warmes musste gehen in dieser 14. Minute, und das Schicksal meinte es doppelt hart mit den Coesfeldern. Denn den folgenden Freistoß von Noah Eggemann wehrte SG-Torwart Jannik Fleige zwar ab, aber Lars Knipper drückte den Abpraller zum 1:0 ins Netz.

Führung gegen den Lieblingsgegner, der dazu noch mit den Handicap Unterzahl zurechtkommen musste – was sollte da noch schiefgehen für die Osterwicker? Die generierten in der Folge viel Ballbesitz, wurden aber nur selten so gefährlich wie in der 39. Minute, als Simon Werschmöller nach Vorarbeit von Mario Worms an Jannik Fleige und dem Pfosten scheiterte. „Teilweise waren wir zu behäbig“, gab der Trainer zu. Dennoch fiel der Ausgleich wie aus heiterem Himmel: In der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit schlug Marcel Deelen einen Freistoß aus dem Halbfeld an den zweiten Pfosten, wo Henrik Mauermann zum 1:1 vollendete.

Torschützen unter sich: Henrik Mauermann (links) schaffte den zwischenzeitlichen Ausgleich für die SG, Sebastian Popinski brachte die Westfalia auf Siegkurs.

Alles wieder offen? „Wir hatten uns vorgenommen, nach der Pause aggressiv aufzutreten und möglichst lange ohne Gegentor zu bleiben“, erklärte Markus Lindner. „Hat aber nicht geklappt.“ Denn auf der Uhr standen noch keine fünf Minuten, als Simon Rotthäuser einen Freistoß aus 19 Metern in zentraler Position direkt zum 2:1 für die Westfalia versenkte. Der nächste Nackenschlag, von dem sich die SG 06 nicht mehr erholte und sogar gütig dazu beitrug, dass die Gastgeber zum ersten Sieg 2024 spazieren durften. So ließ Jannik Fleige in der 64. Minute eine weite Flanke von Simon Werschmöller fallen, sodass Sebastian Popinski zum 3:1 vollenden durfte. Bei einem weiteren Werschmöller-Schlag in der 75. Minute prallten Fleige und Mauermann zusammen, was Noah Eggemann einen leeren Kasten und das 4:1 bescherte.

Immerhin: Denn Willen mussten sich die SG’ler nicht absprechen lassen. „Die Jungs haben bis zum Ende alles versucht“, lobte Markus Lindner, für den sich in der 66. Minute ein weiteres Mal die Frage stellte: Foul oder nicht Foul? Lucas Jacobs wurde beim Torschuss von Timon Schüer attackiert, den geforderten Elfer gab es aber nicht: „Das wäre das 3:2 gewesen und hätte die Sache wohl nochmal spannend gemacht.“

Westfalia Osterwick – SG Coesfeld 06 4:1; Tore: 1:0 Lars Knipper (16.), 1:1 Henrik Mauermann (45.+2), 2:1 Simon Rotthäuser (50.), 3:1 Sebastian Popinski (64.), 4:1 Noah Eggemann (75.).

Quelle: Allgemeine Zeitung vom 26.02.2024