SG Coesfeld 06 präsentiert sich beim 1:2 gegen den SC Reken deutlich verbessert
Lange musste das Geburtstagskind gestern Abend warten, bis der Gabentisch eingedeckt war. Wirklich sicher sein über die drei Punkte durfte sich Dado Sekic erst, als der Schiedsrichter nach 95 Minuten die Partie abpfiff – vorher lief sein SC Reken ständig Gefahr, den eingeplanten Sieg noch aus der Hand zu geben. „Die SG hat es sehr gut gemacht“, richtete er ein Lob an die Coesfelder, die sich teuer verkauften, aber ohne Ertrag blieben. „Die Punkte haben wir“, lächelte Sekic erleichtert. Sein Wiegenfest und das seines Sohnes Zinedin war gerettet.
Während sich die Gäste zum Jubelfoto aufstellten, trommelte Marcel Deelen sein Personal zusammen. Die zweite Niederlage binnen vier Tagen nach dem 0:3 beim SV Gescher musste er kommentieren, und doch fühlte es sich diesmal völlig anders an. „Wir haben uns ganz anders präsentiert“, gab der Spielertrainer seinen Eindruck wieder, der sich mit dem der Zuschauer deckte. Einsatz und Engagement stimmten über die gesamte Zeit, auch spielerisch zeigte sich die SG 06 verbessert. „Die Jungs haben sich an den Plan gehalten und sind diszipliniert in der Ordnung geblieben.“ Das sei vielleicht für den Betrachter nicht immer schön anzusehen, aber aktuell komme es darauf an, die Stabilität zu finden.
In einem Punkt erlebten die Coesfelder ein Déjà-vu zum Gescher-Spiel: Erneut gehörte ihnen nach wenigen Sekunden die Chance zum Führungstreffer. Diesmal war es Stefan Thier, der nach einem feinen Pass von Jan-Frederik Tendiek am langen Pfosten vorbeizielte. „Diese Dinger müssen wir mal machen“, hätte der Sportliche Leiter Dirk Lowak gerne eine andere Spieleröffnung gesehen. Auf der anderen Seite ließen die Gastgeber wenig anbrennen: Luca Knüver kam in der 12. Minute zwar frei zum Kopfball, traf die Kugel aber nicht richtig. Und Jan-Frederik Tendiek klärte in der 27. Minute in höchster Not mit einer Grätsche vor Dominik Göbel.
Bitter für die SG’ler, dass der Führungstreffer für Reken nach einem Standard fiel: Eine Ecke von Kudret Kanoglu köpfte Kevin Mulè-Ewald zum 0:1 ins Netz (30.). „Ärgerlich, aber das kann passieren“, stellte Marcel Deelen fest, der sich selbst gestern Abend immer wieder als Antreiber und Ausgangspunkt präsentierte.
Dieses 0:1 hatte in der zweiten Halbzeit lange Bestand, weil die Coesfelder dem Spitzenreiter weiterhin nur ganz wenige Torchancen zuließen. „Trotzdem hätten wir den zweiten Treffer früher machen müssen“, dachte Dado Sekic an die Möglichkeiten von Samet Kanoglu (60.), Nils Lütkebohmert (66.) und Dominik Göbel (87.). Das 0:2 fiel tatsächlich, aber erst, als die SG 06 ihr System aufgegeben hatte: Luca Knüver traf aus 20 Metern zur Entscheidung. Lucas Jacobs verkürzte in der fünften Minute der Nachspielzeit zwar noch auf 1:2, aber direkt danach war Schluss – und Altersjubilar Dado Sekic durfte erleichtert die drei Punkte verbuchen.
SG Coesfeld 06 – SC Reken 1:2; Tore: 0:1 Kevin Mulè-Ewald (30.), 0:2 Luca Knüver (90.), 1:2 Lucas Jacobs (90.+5).
Quelle: Allgemeine Zeitung Coesfeld vom 14.10.2022